Der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Bischof Heiner Wilmer, hat neue Initiativen zur Atomwaffen-Abrüstung gefordert. Die Bundesregierung müsse innerhalb der Nato einen Prozess anstoßen, "der ernsthaft nach Alternativen zur nuklearen Abschreckung sucht", erklärte der Hildesheimer Bischof in einem am Montag in Berlin veröffentlichten Schreiben. Er habe Zweifel, dass ein deutscher Alleingang die Sache voranbringen werde.
Gefährliche Grenze erreicht
Laut Wilmer ist eine Haltung des "Es ist noch immer gut gegangen" ebenso wenig ausreichend für die Diskussion wie ein Verweis auf die entsprechenden Aktivitäten in Russland. "Das Konfliktvermeidungsverhalten innerhalb der Nato kommt in der Atomwaffenfrage an seine gefährlichen Grenzen."
Ethische Notwendigkeit
Der Bischof verwies ferner auf das bereits 2019 veröffentlichte Positionspapier der Kommission unter dem Titel "Die Ächtung der Atomwaffen als Beginn nuklearer Abrüstung", das die ethische Notwendigkeit der nuklearen Abrüstung unterstreiche.