Pakistans Christen klagen über verweigerte Corona-Hilfen

Religiöse Minderheiten benachteiligt

Dem päpstlichen Hilfswerk "Kirche in Not" zufolge werden religiöse Minderheiten in Pakistan bei der Verteilung von Schutzausrüstung und anderen Hilfen in der Corona-Krise zunehmend benachteiligt.

Anwohner stehen mit Mundschutz in einer Schlange / © Arshad Butt/AP (dpa)
Anwohner stehen mit Mundschutz in einer Schlange / © Arshad Butt/AP ( dpa )

So würden Christen bei der Verteilung von Lebensmitteln von Moscheegemeinden und anderen islamischen Organisationen dezidiert abgewiesen, berichtete das Hilfswerk am Donnerstag in München unter Berufung auf katholische Menschenrechtler in Pakistan. Die Vorfälle häuften sich.

Religiöse Minderheiten besonders hilfsbedürftig

Der Direktor der Nationalen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden (NCJP) in Pakistan, Cecil Shane Chaudry, hat der Mitteilung zufolge die Regierung seines Landes aufgefordert, Schutzmaterialien für besonders gefährdete Berufsgruppen zur Verfügung zu stellen. Christen und Angehörige anderer religiöser Minderheiten seien besonders hilfsbedürftig. Viele lebten als Tagelöhner unter der Armutsgrenze. Als Hausangestellte oder Mitarbeiter in der Müll- und Abwasserbeseitigung seien sie stark ansteckungsgefährdet.

Außerdem sollten die religiösen Minderheiten bei Initiativen zur Pandemiebekämpfung hinzugezogen werden, so Chaudry. "Kirche in Not" beziffert den Anteil der Christen an der Bevölkerung Pakistans mit zwei Prozent. 96 Prozent seien Muslime.


Quelle:
KNA