Marx sagte demnach, der 2005 verstorbene Johannes Paul II. stehe für "ein interessantes, ein faszinierendes, ein großes Leben" und sei "natürlich auch eine Inspiration für viele Menschen bis heute".
Er bewundere die Zeichen, die dieser Papst immer wieder gesetzt habe, so der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Etwa am Brandenburger Tor 1996, wo er in seiner Ansprache betont habe: "Es gibt keine Freiheit ohne Verantwortung, es gibt keine Freiheit ohne Opfer, es gibt keine Freiheit ohne Liebe, die Freiheit hat einen Namen: Jesus Christus."
Hellwach für die Probleme der Zeit
Der Kardinal ergänzte: "Papst Johannes Paul II. war ein ganz frommer Mann, im klassischen Sinne, ein Mann des Gebetes, ein Mann des geistlichen Lebens. Aber hellwach für die Probleme der Zeit, aufmerksam für das, was in der Welt passiert, neugierig auf neue Gedanken, auf Dialog, auf Gespräch mit Andersdenkenden."
In diesem Papst habe sich beides in besonderer Weise verbunden: "tiefe, geistliche Frömmigkeit und Wachheit für das Leben für heute", so der Kardinal.
Johannes Paul II. habe Christus und den konkreten Menschen zusammengebracht, fügte Marx an. Der Pontifex habe immer wieder formuliert: "Der Weg der Kirche ist der Mensch, der konkrete Mensch, nicht der ideale nur, den wir uns erträumen, sondern der konkrete Mensch in seinen sozialen, gesellschaftlichen, politischen, religiösen Dimensionen."