Bei seinem Mittagsgebet im Vatikan ging Papst Franziskus auf seinen Vorgänger, Papst Johannes Paul II. (1920-2005) ein. Sein vor 100 Jahren im polnischen Wadowice geborener Vorgänger erfahre noch immer Zuneigung und Achtung.
Vom Himmel trete Johannes Paul II. fürbittend für das Gottesvolk und den Frieden in der Welt ein, so Franziskus am Sonntag.
Messe am Grab Johannes Pauls II.
Zum 100. Geburtstag am Montag zelebriert Franziskus eine Messe am Grab Johannes Pauls II. im Petersdom. Die Feier wird von vatikanischen Medien als Livestream und von mehreren katholischen Fernsehsendern übertragen.
In einem Büchlein zu Johannes Paul II. würdigt Papst Franziskus das "persönliche Leiden" seines Vorgängers Johannes Paul II. Darin schrieb er laut einem Bericht des Portals "Vatican News": "Der heilige Johannes Paul vergoss sein Blut für die Kirche." Er habe gezeigt, dass man "selbst in der schweren Prüfung der Krankheit, die wir täglich mit dem menschgewordenen Gott teilen", glücklich bleiben könne.
Dabei sei das Leid des verstorbenen Papstes stets mit dem seines Volkes und seiner Nation Polen verbunden gewesen, so Franziskus. In jungen Jahren habe Karol Wojtyla seine Mutter, seinen geliebten älteren Bruder und schließlich den Vater verloren. Das habe Johannes Paul II. durch sein gesamtes Pontifikat begleitet. Der Vatikanverlag veröffentlicht das Büchlein mit dem Vorwort des amtierenden Papstes pünktlich am 18. Mai. Es soll zunächst auf Italienisch, Englisch und Polnisch erscheinen.
Eines der längsten Pontifikate der Geschichte
Karol Wojtyla wurde am 18. Mai 1920 in Wadowice geboren. 1978 zum Papst gewählt, amtierte er als Johannes Paul II. in einem der längsten Pontifikate der Geschichte bis zu seinem Tod am 2. April 2005. Franziskus sprach ihn 2014 heilig.