"Ziel ist es, die Zahl aller Bakterien, Viren und sonstigen Erreger in den Gotteshäusern zu reduzieren", sagte der vatikanische Hygiene-Experte Andrea Arcangeli am Freitag.
Von der Aktion wurden entsprechende Fotos veröffentlicht. Darauf sind Reinigungskräfte in Ganzkörper-Schutzanzügen zu sehen, die im Innern des Petersdoms Chemikalien versprühen. Die Arbeiten erfolgten zum Beispiel vor Michelangelos weltberühmter Marmor-Pieta sowie um die Bronze-Statue des Heiligen Petrus von Arnolfo di Cambio. Bei den eingesetzten Substanzen handle es sich um Präparate mit Chlor und Alkohol, erläuterte Arcangeli. Diese würden umsichtig eingesetzt. Schließlich dürften keine ätzenden Substanzen auf die wertvollen Kunstgegenstände gelangen.
Vorbereitung auf Wiedereröffnung für öffentliche Gottesdienste
Bereits seit Tagen bereitet der Vatikan die Wiedereröffnung für öffentliche Gottesdienste nach dem Corona-Lockdown vor. In Italien sind Messfeiern ab Montag wieder erlaubt - unter strengen Seuchenschutzauflagen. Der Vatikan plant bei Festmessen zusätzlich den Einsatz von Thermoscannern zur Messung der Körpertemperatur.
Die vier direkt dem Papst unterstellten Basiliken in Rom sind San Giovanni in Laterano, der Petersdom, Sankt Paul vor den Mauern und Santa Maria Maggiore. Der Petersdom gilt mit einem Fassungsvermögen von mehreren Tausend Personen als eines der größten Kirchengebäude der Welt.
Spezifische Zugangsregeln
Für jede Papstbasilika sollen spezifische Zugangsregeln gelten. Im Petersdom werde die päpstliche Gendarmerie in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt des Vatikan eine Teilnehmerbeschränkung bei liturgischen Feiern umsetzen, hieß es.
Das italienische Innenministerium hatte kürzlich für Gottesdienste in Kirchengebäuden eine Obergrenze von 200 Teilnehmern verfügt; unter freiem Himmel sollen es maximal 1.000 Gläubige sein. Der Vatikanstaat und die außerhalb gelegenen Papstbasiliken, die zum exterritorialen Besitz des Heiligen Stuhls gehören, unterstehen allerdings nicht der italienischen Gesetzgebung.