Eeine Person liege auf der Intensivstation, teilte das Gesundheitsamt Frankfurt am Main am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. 57 infizierte Personen lebten in Frankfurt, die übrigen in sieben umliegenden Landkreisen.
Am vergangenen Wochenende war bekanntgeworden, dass es aufgrund eines Gottesdienstes am 10. Mai zur massenhaften Verbreitung des Virus in der selbstständigen Evangeliums-Christen-Gemeinde kam, die nicht dem Dachverband der Baptisten, dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, angehört. «
"Verzicht auf Gesang wäre angebracht gewesen"
"m Nachhinein betrachtet wäre es für uns angebracht, beim Gottesdienst Mund-Nasen-Schutz-Bedeckungen zu tragen und auf den gemeinsamen Gesang zu verzichten", räumte die Gemeinde ein. Sie äußerte sich "tief bestürzt und traurig" über die Ereignisse.
Bei der Versammlung seien getrennte Ein- und Ausgänge genutzt worden, außerdem sei der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten worden und es habe ausreichend Desinfektionsmittel zur Verfügung gestanden, betonte die Gemeinde.
Gemeinde führte keine Adressliste
Die Gesundheitsämter bemühen sich derzeit, Infektionsketten aufzuspüren. Dies sei aufwendig, weil die Gemeinde keine Adressliste der Gottesdienstbesucher geführt habe, hieß es.
Wenn der Fall aufgeklärt sei, werde man sich mit der Frage beschäftigen, ob solche Listen in Hessen per Verordnung vorgeschrieben werden, hatte der hessische Sozialminister Kai Klose (Grüne) angekündigt. Die evangelische und die katholische Kirche nehmen von sich aus die Adressen auf, die dann für eine bestimmte Zeit aufbewahrt werden.