Bischof Neymeyr sieht Corona-Gottesdienste auch positiv

"Eine ganz neue Erfahrung"

Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr sieht die von Abstands- und Hygieneregeln geprägten Gottesdienste auch positiv. Der gesamte Gottesdienst sei von den aktuellen Sorgen geprägt, betonte der Geistliche.

Brennende Kerzen in einer Kirche / © Guillaume Poli (KNA)
Brennende Kerzen in einer Kirche / © Guillaume Poli ( KNA )

"Corona-Gottesdienste sind nicht feierlich", räumt Neymeyr in einer vorab veröffentlichten Pfingstpredigt ein. "Es ist aber auch eine ganz neue Erfahrung, dass Sorgen, die unsere Gesellschaft und die Menschen bewegen, nicht in den Fürbitten zur Sprache kommen, sondern den ganzen Gottesdienst prägen", betont der Bischof des Bistums Erfurt.

Er verwies auf "die erkrankten Menschen und ihre Angehörigen, an die Bewohnerinnen und Bewohner in den Altenheimen und das Pflegepersonal, an die Menschen, die um ihre wirtschaftliche Existenz fürchten und an die Familien, die an den Rand ihrer Möglichkeiten gekommen sind".

"Kirchenrechtlicher Anspruch auf Empfang der Sakramente"

Neymeyr wendet sich gegen den Vorwurf, es sei unsolidarisch, wenn Gottesdienste erlaubt würden und dies für kulturelle Veranstaltung nicht der Fall sei. Er betonte, dass Religionsfreiheit wie auch Meinungs- und Versammlungsfreiheit Verfassungsgüter seien, "die nur soweit beschnitten werden dürfen, wie es unbedingt nötig ist".

So hätten katholische Christen einen kirchenrechtlichen Anspruch auf Empfang der Sakramente. "Deswegen kann auch unter den Bedingungen der Infektionsschutzmaßnahmen nicht darauf verzichtet werden."


Bischof Ulrich Neymeyr im Portrait / © Jacob Schröter (KNA)
Bischof Ulrich Neymeyr im Portrait / © Jacob Schröter ( KNA )

Gottesdienstbesucher mit Mundschutz / © Julia Steinbrecht (KNA)
Gottesdienstbesucher mit Mundschutz / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA