Das Kasernen-Neubauprojekt der Päpstlichen Schweizergarde macht offenbar trotz Corona-Krise Fortschritte. Laut einem am Dienstag veröffentlichten Spendenbarometer sind inzwischen 3,9 der insgesamt benötigten 55 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet rund 51 Millionen Euro) eingenommen worden.
"Das Projekt ist aufgegleist und hat Fahrtwind aufgenommen“, sagte die Schweizer Alt-Bundsrätin Doris Leuthard, die an der Spitze eines Patronatskomitees um Geldgeber wirbt. Dies sei vielen Einzelpersonen, Verbänden und Unternehmen zu verdanken, die sich mit großzügigen Beträgen beteiligt hätten.
Mehr Platz für mehr Gardisten
Abriss und Neubau der Kaserne im Vatikan sind nach aktuellem Stand für die Jahre 2023 bis 2026 geplant. Das spendenfinanzierte Vorhaben soll mehr Platz für die Gardisten schaffen und bisherige bauliche Mängel - etwa bei den sanitären Anlagen - beheben. Papst Franziskus hatte 2016 entschieden, die Mannstärke seiner Schutztruppe von bisher 110 auf 135 Soldaten aufzustocken.
Vor einigen Wochen hatte der Vatikan die Vorplanungen für den Neubau genehmigt. Allerdings muss auch die Stadt Rom noch zustimmen. Weil der Vatikan zum Weltkulturerbe zählt, ist zudem ein Ja der Unesco notwendig. Die Bewilligungen sollen bis zum Jahresende vorliegen.
Die Päpstliche Schweizergarde ist die kleinste und gleichzeitig älteste durchgehend bestehende Armee der Welt. Offizielles Gründungsdatum ist der 22. Januar 1506. Damals trafen die ersten 150 Schweizer Söldner auf Anforderung und zum Schutz von Papst Julius II. in Rom ein.