Schlembach hatte der pfälzischen Diözese bis zu seinem altersbedingten Rücktritt 2007 fast ein Vierteljahrhundert vorgestanden.
"Er war mit Leib und Seele Bischof von Speyer. Wir danken ihm von ganzem Herzen für seinen außerordentlichen Einsatz, den er für das Bistum Speyer wie auch für die katholische Kirche insgesamt geleistet hat", erklärte sein Nachfolger, Bischof Karl-Heinz Wiesemann.
Schlembachs bischöflicher Wahlspruch "Deus salus - Gott ist das Heil" bleibe Vermächtnis und Verpflichtung.
Würdigung von Deutscher Bischofskonferenz
Die Deutsche Bischofskonferenz würdigte den Verstorbenen als "vorbildlichen Priester und großen Freund des Heiligen Landes". Mit Schlembachs Tod gehe "ein fürsorglicher Hirte, geschätzter Seelsorger und treuer Zeuge des Evangeliums von uns", erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Limburgs Bischof Georg Bätzing.
Zu den Höhepunkten seiner Zeit im Bischofsamt zählte Schlembach selbst immer den Besuch von Papst Johannes Paul II. 1987 und die Seligsprechung des Speyerer Priesters und Ordensgründers Paul Josef Nardini (1821-1862) 2006; diesen Seligsprechungsprozess hatte Schlembach auf den Weg gebracht.
Öffentlich immer wieder in Erscheinung trat Schlembach während der Kanzlerschaft Helmut Kohls, als Besuche im Kaiserdom vielfach Teil offizieller Staatsbesuche in der Bundesrepublik waren. Der Bischof erklärte den Gästen gerne die größte romanische Kathedrale der Welt.
Der Altbischof gehörte auch zu den Bischöfen, die 2017 am Trauergottesdienst für den ehemaligen Kanzler teilnahmen.
Bistum rief zum Gebet auf
Für sein Alter ging es Schlembach lange sehr gut. Er wohnte in einem Caritas-Altenzentrum in Speyer, war geistig fit und hielt sich mit Lesen auf dem Laufenden. Beim 60-jährigen Priesterjubiläum 2016 war er gesundheitlich etwas beeinträchtigt, danach aber wieder auf dem Weg der Besserung. In den vergangenen Monaten hatte es aber wiederholt Phasen gegeben, in denen es Schlembach nicht gut ging. Am Montagmorgen hatte das Bistum die Gläubigen aufgerufen, für den Altbischof zu beten.
In der Deutschen Bischofskonferenz gehörte Schlembach anfangs der Publizistischen Kommission und der Ökumene-Kommission an. Später war er in der Kommission Weltkirche, deren Unterkommission für Missionsfragen er leitete, und in der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen, deren stellvertretender Vorsitzender er zehn Jahre war.
Von 1991 bis kurz vor seinem Rücktritt war er Großprior der Deutschen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Fünf Jahre war er im Päpstlichen Rat für den Dialog mit Nichtglaubenden und vier Mal organisierte er als Delegierter der Bischofskonferenz das Programm der Eucharistischen Weltkongresse mit.
Schlembach, im unterfränkischen Großwenkheim im Bistum Würzburg geboren, wurde 1956 in Rom zum Priester geweiht. Bevor Papst Johannes Paul II. ihn zum Bischof von Speyer ernannte, war er Generalvikar in seiner fränkischen Heimatdiözese.