Hilfsorganisationen warnen vor einer Hungerkatastrophe in der Sahelzone

"Der Hunger wartet nicht"

Kommt eine Hungersnot in der Sahelzone? Durch die Folgen von Covid-19 und zu Neige gehender Erntevorräte drohe laut verschiedenen Hilfsorganisationen in den kommenden Monaten eine prekäre Lage.

Symbolbild Hunger / © Riccardo Mayer (shutterstock)

Die Aktion gegen den Hunger, CARE, NRC Flüchtlingshilfe, Oxfam und Save the Children in Berlin warnen vor einer Hungerkatastrophe in der Sahelzone.

Die Organisationen kritisieren die Verschiebung einer ursprünglich für diesen Donnerstag geplanten internationalen Geberkonferenz. Die humanitäre Lage in der von mehreren Krisen betroffenen Region sei schon jetzt dramatisch. 24 Millionen Menschen seien dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen, die Hälfte davon Kinder.

Bedarf an humanitärer Hilfe steigt drastisch

Anhaltende Gewalt und Massaker gegen die Zivilbevölkerung zwingen demnach immer mehr Menschen zur Flucht und lassen den Bedarf an humanitärer Hilfe drastisch steigen. Gleichzeitig seien die Hilfsprogramme in der Sahelregion stark unterfinanziert.

Laut der Mitteilung sind für das erste Halbjahr 2020 weniger als 26 Prozent der geplanten humanitären Projekte finanziert; 2019 konnte nur die Hälfte der benötigten Mittel aufgebracht werden. Gerade in der Zeit zwischen Juli und August sei die Ernährungslage besonders kritisch.

"Sahelzone nicht im Stich lassen"

Die Vertagung der Geberkonferenz sei ein weiterer Schlag, der für Millionen Menschen im Sahel tödlich enden könnte. "Der Hunger wartet nicht. Die internationale Gemeinschaft kann die Sahelzone jetzt nicht im Stich lassen, wenn die Hilfe am nötigsten ist. Wir stehen an einem kritischen Wendepunkt", so die Hilfsorganisationen.

Der Ausbruch von Covid-19 habe die humanitäre Situation und die Ernährungskrise zusätzlich verschärft. "Schätzungen zufolge werden in der Zeit
zwischen den Ernten 5,5 Millionen Menschen in der zentralen Sahelzone (Niger, Mali, Burkina Faso) unter Ernährungsunsicherheit leiden - das sind 2,5 mal mehr im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre."


Quelle:
KNA
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