Das sagte er dem Portal Vatican News am Freitag. Montenegro, ein profilierter Kritiker der EU-Flüchtlingspolitik, äußerte sich anlässlich des Weltflüchtlingstags am Samstag. Zur Erzdiözese Agrigent, die er seit 2008 leitet, gehört auch die Mittelmeer-Insel Lampedusa.
In den Sommermonaten kämen nun wieder mehr Bootsmigranten in Süditalien an. "Wenn wir uns an den Strand setzen, werden wir jeden Tag Migranten ankommen sehen, jetzt, da das Wetter gut ist", so der Geistliche. "Das passiert seit 30 Jahren, und jedes Mal wundern wir uns, aber man tut nichts, damit das nicht geschieht."
Änderungen schwierig
Er wünsche sich, dass sich die EU-Staaten an einen Tisch setzten, um ernsthaft darüber nachzudenken, wie man das Problem lösen könne. "Bis jetzt haben sie nicht gezeigt, dass sie das tun." Eine Änderung etwa des Dublin-Abkommens zum Umgang mit Asylsuchenden in der EU, wie von Erstaufnahmeländern wie Italien immer wieder gefordert, sei schwierig, räumte Montenegro ein.
"Aber schwierig war es gestern und wird es auch morgen sein." Vielleicht, so der Kardinal, wäre es korrekter zu sagen, "dass wir die Lösung nicht finden wollen, denn es sind ja die anderen, die sterben".