Die Stigmatisierung von Corona-Erkrankten macht in Südafrika offenbar selbst vor Klostermauern nicht halt. In einem Konvent, der wegen einer rasanten Ausbreitung von Corona-Fällen für Schlagzeilen sorgte, klagen Ordensfrauen nun über Diskriminierung, wie das Portal News24 am Sonntag berichtete.
Zusammenleben "neu orientieren"
Betroffene seien von ihren Mitschwestern als "Hunde mit Tollwut" und "schrecklicher Anblick" bezeichnet worden. Mitschwestern würden vor früheren Verdachtsfällen regelrecht fliehen. Die Ordensfrau und Krankenpflegerin Nokwanda Bam sagte, man sei nun dabei, das Zusammenleben nach dem Krankheitsausbruch im Kloster "neu zu orientieren".
Ordensfrauen schwer getroffen
Das Schicksal der Gemeinschaft der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut in der Stadt Mthatha sorgte in Südafrika für Aufsehen. Im Juni trat der erste Corona-Fall auf. Seitdem wurde fast die Hälfte der 40 Ordensfrauen positiv auf das Virus getestet. Fünf Nonnen starben, darunter eine 79-jährige Schwester aus Österreich. Südafrikas Bischöfe bekundeten Mitte Juni ihre "tiefe Trauer", die von "der ganzen Kirche in Südafrika" geteilt werde.