Unsere Kirchen sind mehr als nur architektonische Meisterwerke: Sie sind Wahrzeichen ganzer Städte und Regionen, Rückzugsorte von der Hektik des Alltags, in Stein gemeißelte Glaubenszeugnisse – und für viele ein Stück Heimat.
Für unsere DOMRADIO.DE-Sommeraktion "Meine Heimatkirche“ haben wir Sie gefragt, was Ihre Heimatkirche so besonders macht.
Wie der Kölner Dom in den Garten kam
Der Dom ist aus der Kölner Innenstadt nicht wegzudenken – und trotzdem steht ein Stück von ihm im Garten von Hannelie Brodbeck.
Die gotische Kathedrale im Herzen von Köln hat 60 Jahre Bauzeit hinter sich. Zwei Weltkriege hat sie überlebt. Doch der Zahn der Zeit nagt an den alten Mauern: Immer wieder müssen Steine ausgetauscht werden, damit sie nicht zur Gefahr für die Menschen auf der Domplatte werden.
Als sich die alten, ausgetauschten Domsteine stapelten, fand die Dombauhütte eine pragmatische Lösung. Gegen eine Spende wechselten viele Originalsteine den Besitzer. Hannelie Brodbeck gehört zu den Glücklichen, die ein Stückchen vom Dom mit nach Hause nehmen durften.
Jetzt steht der historische Stein in ihrem Garten: "Täglich freue ich mich daran und fühle mich manchmal ins Mittelalter zurückversetzt. Dann denke ich: Wenn dieser Stein erzählen könnte..."
"Bekenntnis zur Arbeitswelt Stahl" – St. Joseph, Hattingen
Auch wenn die Zeit der Stahlproduktion in Hattingen schon einige Jahrzehnte Geschichte ist: In der Einrichtung der Kirche St. Joseph bleibt sie lebendig. Der Stahl kam in den 1970er Jahren nach St. Joseph, als die Kirche saniert wurde: ein Altar aus dicken Stahlplatten, den sogenannten Brammen, Kerzenleuchter aus dunklem Metall.
Taufbecken, der Tabernakel und die Kreuzwegbilder wurden nicht nur von einem Hattinger Künstler entworfen, sondern auch im Stahlwerk der Stadt hergestellt. "Passend zum Ruhrgebiet und zur Geschichte der Stadt Hattingen ist die Inneneinrichtung der Kirche ein einmaliges Bekenntnis zur Arbeitswelt Stahl," schreibt Marc Scharf auf meineheimatkirche.de.
Wenn die Heimatkirche abgebaggert wird – Heilig Kreuz, Erkelenz
Schon seit 1.200 Jahren steht in Keyenberg, einem Stadtteil von Erkelenz eine Kirche. In ein paar Jahren soll ein Schlussstrich gezogen werden: Keyenberg wird abgebaggert – so, wie Immerath und sein Dom vor zwei Jahren.
Die Heimatkirche von Anita Pisters weicht dann dem Tagebau Garzweiler. Dabei ist die Kirche "mit ihren vielen Kostbarkeiten einmalig in unserer Region," schreibt unsere Hörerin.
Zumindest virtuell wird die Kirche "Heilig Kreuz" den Abbruch überstehen: Im virtuellen Museum von Erkelenz hat das Baudenkmal mit seinen Kunstschätzen schon jetzt einen festen Platz.
Was macht Ihre Heimatkirche besonders?
Viele Bilder und Geschichten haben wir auf meineheimatkirche.de schon gesammelt: Aber natürlich sind wir neugierig auf Ihre Heimatkirche. Was verbinden Sie mit "Ihrer“ Kirche? Was macht sie für Sie besonders? Schreiben Sie und an studio@domradio.de oder senden Sie uns eine WhatsApp-Sprachnachricht an die 0221 25 88 60. Wir freuen uns auf Ihre Bilder und Geschichten!