Kardinalstaatssekretär: Vorerst kein Papstbesuch in Frankreich

Absage in Lourdes

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat Spekulationen um einen baldigen Besuch von Papst Franziskus in Frankreich eine Absage erteilt. Eine solche Visite stehe derzeit nicht auf der Agenda des katholischen Kirchenoberhaupts.

"Keine christliche Leitkultur mehr": Papst fordert missionarischen Neuaufbruch / © Cristian Gennari (KNA)
"Keine christliche Leitkultur mehr": Papst fordert missionarischen Neuaufbruch / © Cristian Gennari ( KNA )

Das sagte die "Nummer Zwei" des Vatikan am Samstag bei einer Pressekonferenz im französischen Marienwallfahrtsort Lourdes. Hoffnungen auf eine Teilnahme von Franziskus am Friedensforum in Paris im Herbst dürften sich damit zerschlagen haben.

Bei der hochrangig besetzten Konferenz wollen Vertreter aus Politik und Gesellschaft vom 11. bis 13. November und damit kurz nach den Präsidentschaftswahlen in den USA unter anderem über die Folgen der Corona-Pandemie sprechen. Einladungen an den Papst zu einem Frankreich-Besuch hatte es auch nach dem Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame im vergangenen Jahr gegeben. Nach den Worten Parolins ist es nicht ausgeschlossen, dass es hierzu noch eine Antwort des Papstes geben wird.

Messfeier in Lourdes

Der Kardinalstaatssekretär äußerte sich im Anschluss an einen Gottesdienst im Rahmen der 147. französische Nationalwallfahrt am Hochfest Mariä Himmelfahrt. Zu den rund 5.000 Teilnehmern der Messfeier in Lourdes gehörten der neue Frankreich-Botschafter des Papstes, Celestino Migliore, sowie der Bischof von Lourdes, Nicolas Brouwet. Erwartet wurden auch mehrere Politiker, darunter Brice Blondel, der neue Kabinetts-Chef von Präsident Emmanuel Macron.

Die Veranstaltung fand wegen der Corona-Pandemie unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Die Pilger mussten Mund-Nasen-Schutz tragen; Polizei und Soldaten patrouillierten in der Umgebung des Wallfahrtsgeländes.

Lourdes gehört zu den berühmtesten Wallfahrtsorten der Welt. In dem Städtchen am Fuß der Pyrenäen soll 1858 dem damals 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous (1844-1879) insgesamt 18 mal Maria erschienen sein.


Quelle:
KNA