Weitere Museumskirche in Istanbul zu Moschee umgewandelt

Für das islamische Gebet geöffnet

Rund einen Monat nach der Umwandlung der Hagia Sophia ist eine weitere Museumskirche in Istanbul nun wieder eine Moschee. Die Chora-Kirche stammt aus byzantinischer Zeit und war seit 1958 ein Museum.

Ein Mann betet in der Moschee / © diy13 (shutterstock)

Wie das Portal "Orthodox Times" am Freitag berichtete, ordnete der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan an, die Chora-Kirche aus byzantinischer Zeit wieder für das islamische Gebet zu öffnen.

Der Sakralbau aus dem 11. Jahrhundert ist weltberühmt für seine Mosaike und Fresken. Nach der Eroberung Konstantinopels, des heutigen Istanbul, machten ihn die Osmanen 1511 zu einer Moschee und deckten die christlichen Kunstwerke ab. 1958 erklärte der Staat die Kirche zu einem Museum und machte die Bildnisse wieder zugänglich. Das oberste türkische Gericht hatte im vergangenen Jahr die Umwandlung des Baus in eine Moschee zugelassen.

Ende Juli wurde Hagia Sophia umdeklariert

Bereits Ende Juli wurde die 1934 zum Museum deklarierte Hagia Sophia, einst die größte Kirche der Christenheit, bei einem islamischen Freitagsgebet offiziell wieder in eine Moschee umgewandelt. Der Schritt stieß international auf Empörung. Insbesondere aus Griechenland und der griechisch-orthodoxen Kirche, aber auch vonseiten der EU, USA und Russland kam heftige Kritik.

Vor der Umwandlung der Hagia Sophia hatte Ankara versprochen, die christlichen Mosaike und Fresken nur während der islamischen Gebetszeiten zu verhängen. Dazwischen sollten Besucher sie besichtigen können. Allerdings wurde in dieser Woche berichtet, die Kunstwerke seien derzeit permanent mit weißen Tüchern verdeckt. 

Hagia Sophia

Die Hagia Sophia in Istanbul / © Phil Pasquini (shutterstock)
Die Hagia Sophia in Istanbul / © Phil Pasquini ( shutterstock )

Die Hagia Sophia (griechisch: "Heilige Weisheit") ist eines der berühmtesten Gebäude der christlichen und auch der islamischen Religionsgeschichte. Unter Kaiser Justinian wurde sie von 532 bis 537 erbaut. Das Werk der Architekten Isidoros von Milet und Anthemios von Tralleis wurde zum grundlegenden Modell späterer religiöser Bauwerke. Nach dem Fall von Konstantinopel 1453 wandelte Sultan Mehmet II. die damalige Hauptkirche des orthodoxen Christentums in eine Moschee um.

Quelle:
KNA