Am Freitagmorgen beteten etwa ein Dutzend kfd-Mitglieder aus unterschiedlichen Diözesen vor dem Tagungshotel in Dortmund unter anderem für alle, die sich für die Öffnung von Weiheämtern für Frauen einsetzten. "Wir beten für alle, die von der Kirche enttäuscht sind", sagte die Gruppe zudem. An dem Gebet beteiligte sich auch der Essener Weihbischof Ludger Schepers.
Voderholzer-Kritik intern besprechen
Mit Blick auf die Kritik des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer an einem Vorbereitungs-Papier aus einem Forum des Synodalen Wegs, das sich mit dem Thema Frauen in der Kirche befasst, sagte die stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende Agnes Wuckelt: "Das ist eine interne Sache, die wir bereden müssen. Die inhaltlichen Fragen, etwa zur Bibelauslegung oder zu biblischen Akzenten, sind etwas, was wir hier auf dieser Versammlung eventuell ansprechen können."
Voderholzer hatte in einem offenen Brief beklagt, dass Textbestandteile publiziert worden seien, über die das Forum noch nicht beraten habe. Er selbst sei als Mitglied des Forums nicht einbezogen worden. Außerdem lasse der Text "jedes theologische Niveau vermissen". In dem Papier heißt es unter anderem, Jesus habe Jüngerinnen und Jünger gehabt und niemanden geweiht. Daraus waren Forderungen für die Stellung der Frau in der Kirche abgeleitet worden.
Regionalkonferenzen auf fünf Orte verteilt
Die Regionalkonferenzen sind das zweite Treffen aller Teilnehmer des Synodalen Wegs. Wegen der Corona-Pandemie findet ihre Zusammenkunft an fünf Orten verteilt statt.
In dem Reformdialog Synodaler Weg wollen die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland beraten. Ein Ziel ist, nach dem Missbrauchsskandal verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Schwerpunktthemen des Reformdialogs sind die Sexualmoral, die priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen in der Kirche.
Die Initiative, die es in dieser Form in der katholischen Kirche noch nie gab, war ursprünglich auf zwei Jahre angelegt. Oberstes Organ ist die Synodalversammlung. Sie zählt 230 Mitglieder, die für eine möglichst große Bandbreite kirchlichen Lebens stehen sollen.