Das berichtete die Zeitung "Folha de S. Paulo" am Montagabend (Ortszeit). Anlässlich des Nationalfeiertags wollten demnach zivilgesellschaftliche Gruppen, die der rechtspopulistischen Regierung Bolsonaro kritisch gegenüberstehen, die Christusstatue in den Landesfarben anstrahlen. Obwohl die Erzdiözese die Veranstaltung genehmigt hatte, untersagte sie das Ereignis kurz vor Beginn.
Veranstaltung zunächst genehmigt - dann untersagt
Laut der Erzdiözese wies die geplante Veranstaltung der Bewegung "Estamos Juntos" (Wir stehen zusammen) eine "ideologische Tendenz" auf und wurde deshalb untersagt. Die Rechtsabteilung der Erzdiözese habe in einem Schreiben an die Organisatoren zudem die Reaktionen auf die Veranstaltung in sozialen Netzwerken beklagt. Die Bewegung hat zahlreiche in Brasilien wichtige und prominente Unterstützer wie Ex-Präsident Fernando Henrique Cardoso und den Schriftsteller Paulo Coelho. Das Event an der Christusstatue war über Tage unter Mithilfe der Erzdiözese vorbereitet worden.
Dabei sollten unter anderem Vertreter von Favela-Organisationen reden. Zudem sollte die Mutter eines von der Polizei bei einem Einsatz in einem Armenviertel getöteten Jungen anwesend sein. Das Event, das als Gegenveranstaltung zu den offiziellen Feierlichkeiten in der Hauptstadt Brasilia gedacht war, sollte via Internet übertragen werden. Am Montagmorgen hatte Präsident Bolsonaro in Brasilia erneut den Putsch des Militärs und den Beginn der Diktatur im Jahre 1964 gelobt. Damit sei Brasilien vor dem Kommunismus bewahrt worden, so Bolsonaro.