Über Einzelheiten der Gespräche teilte der Vatikan nichts mit. Wie alle neuen Bischöfe absolviert auch Meier einen Antrittsbesuch in Rom, um mit verschiedenen Stellen der Kurie zu sprechen.
Meier war Ende Januar vom Papst zum Bischof der Fuggerstadt ernannt worden; seine Weihe und Amtseinführung konnten pandemiebedingt erst Anfang Juni erfolgen. Deswegen war er Ende März bereits zum Apostolischen Administrator ernannt worden, der auch ohne Bischofsweihe die Diözese im Auftrag des Papstes leitet.
Meier kennt Rom bereits. Von 1996 bis 2002 leitete der gebürtige Buchloer die deutsche Abteilung im vatikanischen Staatssekretariat. Unmittelbar nach seiner Ernennung sagte er unter anderem, eines seiner Ziele sei es, zwischen der Kirche in Deutschland und Rom vermitteln zu wollen.
Gegen nationale Egoismen
Hollerich, der auch Vorsitzender der Kommission der EU-Bischofskonferenzen (COMECE) ist, hatte sich zuletzt in Interviews deutlich gegen nationale Egoismen angesichts der Pandemie gewandt. Zudem forderte er nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria Europas Politiker zu entschiedenem Handeln auf.
Jean-Claude Hollerich gilt als ein europäischer Vertrauter des Papstes. Wie Franziskus gehört er dem Jesuitenorden an; zudem ist der Luxemburger Kardinal Mitglied in verschiedenen Kurien-Dikasterien. Auch hatte ihn der Papst als Mitglied der Amazonas-Synode im vergangenen Oktober 2019 berufen.