Schwarze US-Kirchenführer werfen Donald Trump vor, mit polemischer Wahlwerbung "weißen Terrorismus" gegen Schwarze anzustiften und Kirchgänger als "Schläger" darzustellen.
Sie verlangten laut US-Medienberichten (Dienstag) eine Entfernung des Internet-Wahlvideos, das Biden beim Gebet mit Szenen von Straßengewalt zusammenschneidet. Es trägt den Titel "Trefft hier Joe Bidens Unterstützer" und fordert in seinem Verlauf: "Stoppt Joe Biden und seine Randalierer!"
Kirche: Wahlspot "rassistisch und beleidigend"
Das Video enthält Gewaltszenen mit brennenden Gebäuden und Polizeiautos, gefolgt von Aufnahmen des demokratischen Präsidentschaftskandidaten, der in seinem Heimatort Wilmington, Delaware neben schwarzen Geistlichen und Mitgliedern der Gemeinde vor dem Altar der Kirche Bethel African Methodist Episcopal (AME) kniet. Dazu ist die Stimme von Vizepräsident Mike Pence zu hören: "Sie werden in Joe Bidens Amerika nicht sicher sein!"
Die Kirche beklagte am Montag (Ortszeit), sie werde mit Gewalt in Verbindung gebracht, und es werde angedeutet, "dass jene, die dort versammelt sind", Schläger seien. Unterdessen sagte Bethel-Pastor Silvester Beaman dem Religion News Service (RNS): "Der Spot ist auf vielen Ebenen offen rassistisch und beleidigend."
Wahlkampteam weist Kritik zurück
Die Erklärung der Methodisten ist unter anderen unterzeichnet von Bischof Michael Mitchell, Präsident des AME-Bischofsrates, und von Bischof Frank Madison Reid III, Vorsitzender der Sozialkommission der Kirche. Darin heißt es: "Diese Wahlwerbung schürt auf subtile Weise weißen Terrorismus gegen farbige Menschen und Angriffe auf schwarze Kirchgänger, weil sie sich weigern, sich vor dem Götzen der weißen Vorherrschaft zu beugen."
Trumps Wahlkampfteam hatte zuletzt Kritik an dem Wahlwerbefilm zurückgewiesen. Es sei "absurd" und "eine Schande", die Vermutung anzustellen, irgendetwas sei unsicher an schwarzen Kirchen oder Treffen mit schwarzen Kirchenführern, so Vize-Wahlkampfsprecherin Samantha Zager.