In der Regentenkonferenz sind alle Leiter der bundesweit mehr als 25 Seminare für die Ausbildung katholischer Priester zusammengeschlossen. Der 42 Jahre alte Gärtner wurde am Freitag zum Nachfolger von Hartmut Niehues (Münster) gewählt, wie das Bistum Fulda am Samstag mitteilte. Gärtner leitet das Priesterseminar Fulda seit 2014.
Er übernehme das Amt in einer Zeit entscheidender Weichenstellungen für die Neugestaltung der Priesterausbildung in Deutschland, hieß es.
Kontroverse Diskussion um Ausbildungsstandorte
Im Sommer hatten die von einer Arbeitsgruppe der Deutschen Bischofskonferenz vorgeschlagenen Pläne zur Ausbildung katholischer Priester eine kontroverse Diskussion angestoßen.
Fuldas Bischof Michael Gerber sagte, Gärtner stehe dafür, "dass die Frage der Qualität der Ausbildungswege eine klare Priorität hat gegenüber der Frage der Ausbildungsstandorte“. Es gelte jetzt auszuloten, "wie genau die künftigen Ausbildungsstandorte so profiliert werden können, dass sie die Entwicklung von überzeugenden Persönlichkeiten ermöglichen“.
Gerade wenn manche Bistümer künftig nicht mehr Studienstandort sein werden, brauche es eine gute Verständigung über die Zusammenarbeit zwischen den künftigen Priesterseminaren und den Heimatdiözesen.
"Spannend und herausfordernd"
Gärtner selbst erklärte dazu, er empfinde den bevorstehenden Umbruch "als spannend und herausfordernd zugleich“. Er sehe seine Aufgabe darin, gemeinsam mit den anderen Seminarleitern "zeitgemäße Formate der Ausbildung zu entwickeln, die die notwendigen Reifungsprozesse zum Menschsein und zum Christsein ermöglichen“.
Es werde künftig "noch mehr als bisher darum gehen, dass diejenigen, die den Weg zum Priestertum wählen, während der Formation zu echten und gefestigten Persönlichkeiten des Glaubens heranreifen“.