Universitäten müssen nach Ansicht von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin fachübergreifend innovative Antworten auf die Folgen der Corona-Pademie entwickeln. Dabei gelte es, den Menschen und seine Verantwortung in den Mittelpunkt zu stellen, schrieb Parolin in einer am Sonntag veröffentlichten Grußbotschaft an das Bildungsinstitut "Giuseppe Toniolo".
Die Gesellschaft stehe vor enormen Herausforderungen der Ökologie, der Bildung und der Migration. Diese verlangten Lösungen, die sich "am umfassenden Wohl des Menschen, der Gerechtigkeit, der Brüderlichkeit und dem friedlichen Zusammenleben der Völker" orientierten, so der Kardinal.
Beitrag zur gesellschaftlichen Erneuerung
Jeder Fachbereich könne zur gesellschaftlichen Erneuerung beitragen, betonte Parolin. Dabei sei in allen Disziplinen wie Wirtschaft und Finanzen, Rechts- und Sozialwissenschaften ein Überdenken der Entwicklungskriterien nötig. Diese dürften nicht weiter "Quelle der Diskriminierung und eines ungleichen Zugangs zu Gütern und Vorsorgeleistungen" sein.
Auch Fachrichtungen wie Mathematik oder Agrarwissenschaften spielten eine immer wichtigere Rolle beim Aufbau eines "gemeinsamen Hauses, das wirklich ein Haus für alle ist und in dem alle in Würde leben können".
Der Adressat Parolins, das Giuseppe-Toniolo-Institut in Mailand, ist Gründungs- und Fördereinrichtung der Universita Cattolica del Sacro Cuore; die katholische Universität mit Hauptsitz in Mailand und fünf weiteren Standorten in Italien ist die größte Privatuniversität Europas. Anlass der Botschaft des Kardinalstaatssekretärs war ein "Tag der Katholischen Universität" am Sonntag unter dem Motto "Gemeinsam für die Zukunft".