Der Bischof äußerte sich demnach am Sonntag beim alljährlichen Augsburger "Tag der Solidarität mit verfolgten Christen". Meier erinnerte dabei an die Hilfsbereitschaft, die vor fünf Jahren vielen Geflüchteten bei ihrer Ankunft in Deutschland zuteil wurde, wie es weiter hieß.
Dieses Engagement sei "ein humanitärer Dienst und eine Christenpflicht" gewesen, so der Bischof. Gleichzeitig habe sich die Lage für Christen gerade im Nahen Osten weiter verschlechtert. Meier zitierte den melkitischen Patriarchen Gregor III. Laham. Dieser habe in einem leidenschaftlichen Appell die christliche Jugend Syriens aufgerufen, trotz aller Widrigkeiten und Gefahren dort zu bleiben und die jahrtausendealte christliche Tradition des Landes nicht ersterben zu lassen.
Ehrfurcht vor dem Glauben des Anderen
Auch in Corona-Zeiten sollten Christen hierzulande weiter sensibel sein für ihre Schwestern und Brüder anderswo in der Welt, mahnte Meier. Er betonte zugleich, bei aller Evangelisierung müsse man stets "Ehrfurcht haben vor dem Glauben des Anderen". Missionierung dürfe nicht dazu führen, anderen Menschen den christlichen Glauben "überzustülpen"; vielmehr müsse man den eigenen Glauben frei anbieten und glaubwürdig vorleben.