Bischöfe werben in Corona-Krise für neues Vertrauen in Europa

Aufruf zu "erneuerter Solidarität"

​Zur Bewältigung der Corona-Krise wirbt der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen um neues Vertrauen in Europa. Das ursprünglich in Prag angesetzte Bischofstreffen wurde coronabedingt als Onlinekonferenz durchgeführt.

Bischöfe werben in Corona-Krise für neues Vertrauen in Europa / © vasara (shutterstock)
Bischöfe werben in Corona-Krise für neues Vertrauen in Europa / © vasara ( shutterstock )

Menschen könnten "nicht auf Dauer in Misstrauen und Argwohn leben", so die Bischöfe in der Schlussbotschaft ihrer Vollversammlung, "sondern nur im Vertrauen auf andere und das Leben selbst". Die europäischen Bischöfe pochen darin auch auf eine friedliche Lösung in Belarus und erklären sich solidarisch mit der libanesischen Bevölkerung. 

Aufruf zur Solidarität in Europa

Bereits ein "unsichtbarer Virus" habe gereicht um zu zeigen, dass es eine bloße "Illusion" des Menschen sei, dass er unbesiegbar sei oder sich selbst genüge, mahnen die Bischöfe, und weiter: "Jede Abschottung gegenüber anderen, um unsere individuellen Interessen zu verteidigen oder um sogar Profit aus dem Unglück zu schlagen, ist gegen die persönliche Würde, die Gemeinschaft und letztendlich auch gegen die Menschenrechte gerichtet." Niemand dürfe ausgeschlossen werden, auch nicht bei der Verteilung eines Impfstoffs.

Es brauche eine "erneuerte Solidarität" in Europa, auch und vor allem gegenüber Flüchtlingen und Migranten, so die Bischöfe. Teil des Programms war auch ein Referat des Vatikan-Migrationsexperten Kardinal Michael Czerny. Der Jesuit leitet an der Kurie die Abteilung "Flucht und Migration".

Rat der Europäischen Bischofskonferenzen

Der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (lat. Consilium Conferentiarum, CCEE) will die Zusammenarbeit der katholischen Bischöfe auf dem Kontinent fördern. Dem 1971 gegründeten Gremium gehören derzeit 39 Mitglieder an. Dazu zählen 33 Vorsitzende von nationalen bzw. regionalen Bischofskonferenzen, die Erzbischöfe von Luxemburg und des Fürstentums Monaco sowie Vertreter Moldawiens, Zyperns und der drei katholischen Kirchen der Ukraine und der Apostolische Administrator von Estland.


Michael Czerny, Migrationsbeauftragter des Papstes / © Robert Duncan (KNA)
Michael Czerny, Migrationsbeauftragter des Papstes / © Robert Duncan ( KNA )
Quelle:
KNA