Europa habe nur dann eine Zukunft, wenn es sich wieder stärker auf seine christlichen Werte bzw. seinen christlichen Geist besinnt, so der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen am Donnerstag vor Journalisten in Linz. Koch hält sich dieser Tage als Gast der Stiftung Pro Oriente in Österreich auf.
Das 20. Jahrhundert habe gezeigt, so Koch, dass Humanität, die den Bezug zu Gott auszuschließen versuche, nicht mehr Freiheit ermögliche, sondern rasch zu Götzendienst und Willkür führen könne. Menschenwürde im christlichen Sinn könne niemandem genommen werden, denn sie sei auch von niemandem gegeben, sagte der Schweizer Kurienkardinal.
Besorgniserregende Entwicklungen in Europa
Die unabdingbare Würde jedes Menschen sei einzig in Gott gegründet. Koch verwies auch auf besorgniserregende Entwicklungen in Europa. Beim Thema Sterbehilfe gerate die Würde des Menschen immer stärker unter Druck.
Mit Blick auf die Geschichte Europas räumte der Kardinal ein, dass die Konfessionskriege des 16. und 17. Jahrhunderts und das negative Beispiel, das die Kirchen damals gegeben hätten, die eigentliche Wurzel der Säkularisierung gewesen seien. Die Kirchen könnten daher auch nur gemeinsam wieder eine gesamtgesellschaftliche Größe in Europa werden, so Koch mit Blick auf die Ökumene.