DOMRADIO.DE: Was haben Sie vor?
Pfarrer Achim Brennecke (Pfarreiengemeinschaft Bergheim-Ost): Wir haben am Ende der Sommerzeit eine Pfarrgemeinderatssitzung gehalten und haben mal ein Resümee gezogen: wie war das unter Corona-Zeiten mit Veranstaltungen und Gottesdiensten? Wir haben dann auch die Erstkommunionfeiern gedacht, die wir dann im Freien gefeiert, bei schönem Wetter im Pfarrgarten. Dann kam die Frage: Weihnachten, geht das im Freien?
Wir haben dann folgendes beobachtet: Wir sind ja hier die Gemeinden am Kraftwerk Niederaußem und da gibt es ein Montageplatz, auf dem es Autokino-Formate gab und die Kölsch-Rock-Band Brings ein Konzert gegeben hat. So kam auf der Sitzung die Idee, dass man so etwas Ähnliches entwickeln kann: einen Gottesdienst im Autokino. So wurde die Idee geboren und dann haben wir Kooperationspartner gesucht.
DOMRADIO.DE: Wie genau soll das ablaufen?
Brennecke: Wir werden dann eine große Leinwand errichten. Wir werden auf der Bühne auch Musik haben und hier und da Elemente eines Krippenspiels reinbringen. Aber wir müssen das Ganze natürlich auch zeitlich im Blick haben. So können wir viele Menschen mit dem Auto vorfahren lassen; auch Menschen in Wohngemeinschaften. Das ist ja auch in den Kirchen möglich, dass man Menschen, die zusammen leben in einer Bank zusammenfassen kann. Jetzt kam die Idee: Man kann die auch ins Auto setzen und dann live vorfahren.
Der Deutsche fühlt sich ja in seinem eigenen Auto sicher. So sind die Leute ja auch mit dem Auto unterwegs und können dann einfach in den Gottesdienst hineinfahren. Sie sehen die Bühne und alles dann auch vergrößert und live auf der Leinwand. Sie werden über eine Frequenz zugeschaltet, damit sie den Ton miterleben können. Dann haben sie hoffentlich auch eine weihnachtliche Atmosphäre mit weihnachtlichen Gesängen. Die kann man dann vielleicht auch im Auto gemeinsam singen – so wie zu Hause auch. Das hängt aber von den Corona-Bedingungen ab. Die müssen wir natürlich auch im Blick haben.
Wir haben als Kooperationspartner das Kraftwerk, die Event-Agentur Marc Pesch aus Grevenbroich und sind mit der Stadt Bergheim im Gespräch. Jetzt sind wir gerade dabei, alles in einem Arbeitskreis zusammenzuführen. So baut sich das langsam, aber sicher auf. Ich freue mich darauf, wenn es denn auch stattfinden kann.
DOMRADIO.DE: Stand jetzt: Wie viele Menschen sollen denn kommen?
Brennecke: Das hängt natürlich davon ab, was die Event-Agentur kann. Die braucht natürlich von uns einige Freiwillige, die beim Einweisen mithelfen. Die haben natürlich auch den Blick dafür, weswegen ich mich auch an sie gewandt habe. Die Agentur hat ja mit dem Autokino schon geübt, dass die Autos in einem gewissem Abstand voneinander entfernt stehen, aber auch so, dass sie die Bühne sehen.
Das kannten wir früher auch: Wir fuhren ins Kino und sahen einen Film, hörten zu und hatten ein Erlebnis. So können wir dann auch einen Gottesdienst live erleben, was ja sonst viele nur über Livestream machen – oder in einer Kirche mit begrenzter Platzzahl weit voneinander entfernt. Da wollten wir an Weihnachten, wo doch so viele den Wunsch haben, einen Gottesdienst mitzufeiern, das den Menschen auch ermöglichen.
DOMRADIO.DE: Da gibt es aber sicher noch einige Hürden, oder?
Brennecke: Natürlich. Man muss sehen: Wie kriegt man das zeitlich gut unter? Das darf ja keine Überlänge haben. Die Leute fahren rein - vielleicht eine Stunde vorher. Dann ist der Gottesdienst um 17 Uhr. Wir werden im Vorfeld dann auf der Leinwand auch Bilder von den Krippen unserer Kirche zeigen, die ja da sind. Die werden dann auch noch mal gewürdigt: Das ist ja die Kirche von Büsdorf, das ist die Kirche von Glessen, das ist die Kirche von Hüchelhoven. Sie werden sich freuen, wenn sie das sehen.
Wir werden auch einige Elemente beweglicher Art zeigen, etwa ein Krippenspiel, das irgendwo schon mal vorbereitet ist. Der Gottesdienst muss dann, wie ein Fernsehgottesdienst, durchgetaktet sein. Es darf nicht zu lang sein, es muss präzise sein. Wir brauchen auch gute Musik - da haben wir die Kirchenmusiker. Es gibt einen Arbeitskreis, auch unter Anleitung unserer Engagementfördererin, die wir hier in Bergheim-Ost haben.
Wir machen das in Absprache mit den beiden Pfarrern Brokers und König in Quadrath und Bergheim, sodass es eine Möglichkeit für all unsere Gemeinde in Bergheim ist – und sicherlich auch für die angrenzenden Orte im Bereich Bedburg und Grevenbroich.
DOMRADIO.DE: Denn eine Besonderheit soll der Stern von Bethlehem werden - da planen Sie etwas ganz Besonderes?
Brennecke: Da habe ich eine Idee, dass die Projektion dieses Sterns von Bethlehem gut über dem Gelände sichtbar ist. Näheres will ich noch nicht verraten - ein bisschen Zeit ist ja noch bis Weihnachten.
Das Interview führte Carsten Döpp.