"In Lourdes sind klarere Regeln erforderlich, die es ermöglichen, die verschiedenen Dimensionen der Pilgerstätte zu berücksichtigen: lokal, national und international", sagte Weihbischof Antoine Herouard von Lille, seit Juni 2019 päpstlicher Delegierter für den Wallfahrtsort.
Im Raum stand demnach auch, Lourdes als Heiligtum auf internationaler Ebene zu errichten. Der Unterschied bestehe darin, dass die Statuten von der Bischofskonferenz genehmigt werden, während Rom bei internationalen Heiligtümern direkt eingreife, erklärte Herouard. Der weltberühmte Schrein von Fatima ist ein portugiesisches Nationalheiligtum, der weniger frequentierte Schrein von Loreto in Italien ein internationales Heiligtum.
National oder international?
Es gelte, die Rolle der Hauptakteure rund um Lourdes, nämlich Diözesanbischof, Wallfahrtsrektor, weitere Geistliche und andere besser abzustimmen. Laut der neuen Statuten soll der Rektor künftig auf Vorschlag des Diözesanbischofs vom Ständigen Rat der Französischen Bischofskonferenz ernannt werden. Ebenso werde ein bischöflicher Beirat gebildet. Dabei dürfe der Marienwallfahrtsort nicht seiner pyrenäischen Identität beraubt werden, hieß es.
Im Falle einer positiven Abstimmung werden die neuen Statuten zur Genehmigung an Rom weitergeleitet; mit Zustimmung sei zu rechnen, da die Regeln in Zusammenarbeit mit den betreffenden vatikanischen Stellen erarbeitet wurden.
Herouard rechnet demnach mit dem Inkrafttreten Anfang 2021. Sein Auftrag als päpstlicher Delegierter könne bald darauf enden, sagte er.