Es sei besser, "wenn seine religionspädagogische Arbeit von jemand anderem übernommen würde", sagte der Sittener Generalvikar Richard Lehner dem "Walliser Boten" am Wochenende. Zur Kritik am Unterricht des Priesters sagte er, es sei "nicht möglich, dies aus der Distanz zu beurteilen."
Pfarrer: "Aussagen wurden verkürzt"
Der betroffene Geistliche bedauerte die Entscheidung des Bistums. Er habe den Unterricht mit den zehn- und elfjährigen Kindern als sehr positiv erlebt. Diese seien in einem Alter, in dem schon eingehendere Diskussionen möglich seien. Er habe Fragen der Esoterik und ihrer Symbole diskutiert und darauf hingewiesen, dass das Tätowieren bestimmter Motive sorgfältig erwogen werden sollte. Bilder von Schlangen, Drachen oder Totenschädeln auf der Haut seien eine Art Werbung für den Tod, was überhaupt nicht im christlichen Sinne sei.
Möglicherweise habe er die Wirkung seiner Aussagen unterschätzt, die von den Kindern zu Hause in verkürzter Form wiedergegeben worden seien. Den Vorwurf, er habe nicht auf einem angemessenen Niveau unterrichtet und sich mit Themen außerhalb des Lehrplans befasst, wies er zurück.
Proteste der Eltern im Bistum
Eltern hatten sich an das Bistum gewandt. Der Pfarrer habe ihre Kinder schockiert und verängstigt, insbesondere indem er vom Teufel und der Hölle gesprochen und die Praxis des Tätowierens als satanisch angeprangert habe. Er habe vor den Kindern über die ewige Verdammnis gesprochen und Tätowierungen als Teufelszeug bezeichnet. Mehrere Eltern hätten damit gedroht, ihre Kinder nicht mehr zum Religionsunterricht zu schicken.