Puppendoktor will "geköpfte" Statue reparieren

Marienfigur bald wieder wie neu

Für die "geköpfte" Marienstatue aus der Jesuitenkirche im niederbayerischen Straubing naht Rettung. Ein Puppenrestaurator im nordhein-westfälischen Neuss war durch die Medien auf den Fall aufmerksam geworden. 

Symbolbild: Abgeschlagener Kopf einer Marienstatue nach einer Rebellenattacke in Bambari  (KiN)
Symbolbild: Abgeschlagener Kopf einer Marienstatue nach einer Rebellenattacke in Bambari / ( KiN )

Wie Marcel Offermann dem Portal katholisch.de in Bonn sagte, rief er deshalb den zuständigen Pfarrer an: "Er war sehr erleichtert, dass ich mich bereiterklärt habe, die Figur zu reparieren."

Nach den Worten von Offermann restauriert sein Betrieb seit 20 Jahren auch Krippen oder sakrale Figuren aus dem Erzbistum Köln und darüber hinaus. Josephs- und Marienstatuen seien schon häufiger instandgesetzt worden, genauso der heilige Christophorus. Noch vor Weihnachten wolle er die Muttergottes in Straubing abholen. "Für mich ist das eine Gewissensaufgabe, wenn man so will." Der abgeschlagene Kopf sei mittlerweile von der Kriminalpolizei freigegeben. Voraussichtlich bis Anfang kommenden Jahres hoffe er, mit der Figur fertig zu sein.

Aufwändiger Prozess zur Reparatur 

Für den Laien sehe die Beschädigung verheerend aus und man denke nicht, dass sich das noch einmal ausbessern lasse, sagte der Fachmann. "Es ist auch nicht damit getan den Kopf einfach draufzusetzen und ein bisschen Uhu dranzukleben." Zunächst müsse die Figur trockengelegt werden. Dafür komme sie für etwa eine Woche in eine Wärmekammer, um die Feuchtigkeit aus dem Material zu entfernen. Danach würden die gröbsten Absplitterungen entfernt und einzelne Teile geschliffen.

Dann lasse sich der Kopf wieder gerade aufsetzen und mit Metallstiften fixieren, führte Offermann weiter aus. Auf offene Stellen komme Gips. Die verfüllten Stellen würde dann abgeschliffen.
Die Struktur etwa vom Gewand der Maria werde nachgearbeitet. Anschließend folgten eine Grundierung, der Auftrag der Farbe und eine abriebfeste Lasur.

Der Bericht über eine "geköpfte" Marienstatue auf der Facebook-Seite des Bistums Regensburg hatte zu einer Flut von betroffenen Reaktionen geführt. Die Menschen empörten sich in großer Zahl über den Vorfall. Darauf aufmerksam geworden war ein Polizist im niederbayerischen Straubing. Als er am Abend des 22. Oktober auf dem Weg zum Dienst war, fand er am Eingang der Jesuitenkirche den abgeschlagenen Kopf, dem eine Mund-Nase-Maske übergezogen worden war. Im Vorraum der Kirche stieß der Beamte dann auf die umgestürzte und beschädigte Statue. Die Kriminalpolizei Straubing übernahm die Ermittlungen.


Quelle:
KNA