Sozialverband beklagt Defizite bei Inklusion Behinderter

Fehlende Chancen

Zum Tag der Menschen mit Behinderung an diesem Donnerstag beklagt der Sozialverband VdK in NRW Defizite bei der Inklusion. Bildung, Ausbildung und Beschäftigung seien noch weit von einer gleichberechtigten, inklusiven Teilhabe entfernt.

Rollstuhlfahrer an einem Bahnsteig  (dpa)
Rollstuhlfahrer an einem Bahnsteig / ( dpa )

Das sagte der Landesvorsitzende Horst Vöge am Mittwoch in Düsseldorf. Während etwa die Gesamtzahl der Auszubildenden zwischen 2010 und 2016 um rund 31 Prozent zugenommen habe, sei der Anteil der Behinderten um 25 Prozent gesunken.

Auch liege der Anteil der Behinderten unter den Abiturienten um mehr als 50 Prozent unter dem der nichtbehinderten Schüler, so der VdK. Ähnliches werde im Berufsleben deutlich. Dort liege die Beschäftigungsquote unter Menschen ohne Behinderung bei 75 Prozent, bei Menschen mit Behinderung bei nur 51 Prozent.

Fehlendes Konzept

Es fehle trotz zahlreicher guter Programme und Initiativen in NRW weiterhin an einem Gesamtkonzept zur Inklusion, hieß es. Um etwa die Chancen für Behinderte auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt zu verbessern, brauche es mehr Inklusionsbetriebe und deren nachhaltige Finanzierung. Notwendig sei auch eine Erhöhung der Beschäftigungsquote sowie der Ausgleichsabgabe, die Betriebe für weniger als den vorgeschriebenen Behinderten-Anteil zahlen.

Der Sozialverband VdK ist nach eigenen Angaben mit zwei Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Er berät in sozialrechtlichen Fragen und setzt sich für die Rechte von Rentnern, Behinderten, Pflegebedürftigen, Kriegsopfern, Hinterbliebenen, Hartz-IV-Empfängern und Gewaltopfern ein. In NRW sind mehr als 370.000 Mitglieder organisiert.


Quelle:
KNA