Neben dem virtuellen Gottesdienst wurde das Jubiläum mit dem Start einer Jubiläumswebsite sowie der Vorführung eines Dokumentarfilms über die gesellschaftliche Bedeutung der katholischen Kirche in Singapur begonnen, berichtete der asiatische Pressedienst Ucanews am Montag.
Die Feierlichkeiten gehen über ein Jahr. Auf dem Programm stehen Konferenzen, Gespräche und Veranstaltungen zu verschiedenen Aspekten des Katholizismus wie Wirtschaftsethik, soziale Verantwortung, Stärkung der Familien und interreligiöser Dialog. Den Abschluss bildet am 11. Dezember 2021 ein in allen 32 Gemeinden zeitgleich gefeierter Gottesdienst.
Christen in der Minderheit
Singapur ist mit rund 5,6 Millionen Einwohnern ein multiethnisches und multireligiöser Staat. Die meisten Chinesen als Mehrheitsethnie sind Buddhisten, die Malaien sind Muslime und die Inder Hindus. Christen machen etwa 15 Prozent der Bevölkerung aus. Die Erzdiözese Singapur zählt 360.000 Katholiken.
Singapur, das kleinste Land Südostasiens, war 1819 von Sir Stamford Raffles als britische Kolonie gegründet worden. Am 11. Dezember 1821 kam der katholische Pater Laurent Marie Joseph Imbert vom Orden der Pariser Gesellschaft für die Außenmission (MEP) nach Singapur, um von dort aus Missionseinsätze in Malaysia und China zu unternehmen.
In einem Brief an den Ordensbruder Esprit-Marie-Joseph Florens, seinerzeit Bischof von Siam, dem heutigen Thailand, berichtete Imbert über die Anwesenheit von Katholiken in Singapur und die Notwendigkeit einer kirchlichen Mission. Das Datum der Ankunft von Pater Laurent gilt als Beginn des Katholizismus in Singapur. Das älteste christliche Gotteshaus Singapurs ist allerdings die 1823 eingeweihte Kirche orthodoxer Christen aus Armenien.