Papst ruft zu Hilfe für Erdbebenopfer in Kroatien auf

Todesopfer in eingestürzter Kirche

​Papst Franziskus hat nach dem Erdbeben in Kroatien zu internationaler Hilfe aufgerufen. Die kroatische Caritas hat unterdessen ein Nothilfeprogramm gestartet. In der Nacht wurde ein Todesopfer aus einer katholischen Pfarrkirche geborgen.

Erdbeben in Kroatien / © Uncredited (dpa)
Erdbeben in Kroatien / © Uncredited ( dpa )

In seiner wöchentlichen Videoansprache am Mittwoch bekundete Papst Franziskus seine Nähe zu den Verletzten und Betroffenen. Besonders bete er für die Toten und ihre Angehörigen. Er hoffe, dass die kroatische Regierung mit Unterstützung aus dem Ausland rasch die Leiden der Bevölkerung lindern könne, sagte er.

Caritas leistet Nothilfe

Kroatien war am Dienstag von einem Beben erschüttert worden. Schwere Schäden erlitten vor allem die Städte Petrinja und Sisak südöstlich der Hauptstadt Zagreb. Mindestens sieben Menschen starben, Dutzende wurden verletzt.

Der Erzbischof von Zagreb, Kardinal Josip Bozanic, stellte eine Nothilfe für die katholische Caritas bereit und rief zur Unterstützung der obdachlos Gewordenen in den am stärksten betroffenen Orten auf.

Todesopfer auch in eingestürzter Kirche

Das starke Erdbeben in Zentralkroatien hat sieben Menschenleben gefordert, eines auch in einer eingestürzten Kirche. Feuerwehrleute bargen in der Nacht zum Mittwoch die Leiche eines Mannes aus der zerstörten Pfarrkirche im Dorf Zazina westlich der Stadt Sisak. Nach Angaben des örtlichen Pfarrers handelt es sich um den Organisten der Pfarrgemeinde, wie die katholische Nachrichtenagentur IKA berichtet.

Der Mann sei zum Zeitpunkt des Bebens am Dienstagmittag offenbar mit der Reinigung der Orgel nach den ersten Erdstößen vom Montag beschäftigt gewesen. Bilder der zerstörten Kirche von Zazina deuten darauf hin, dass der Kirchturm auf das Gotteshaus stürzte.

Zahl der Opfer steigt

Die Zahl der bei dem Beben der Stärke 6,4 Getöteten erhöhte sich damit auf bisher sieben. Ein zwölfjähriges Mädchen starb in Petrinja, dem Zentrum des Erdstoßes. Im Dorf Majske Poljane unweit von Glina wurden fünf Tote in den Trümmern eines eingestürzten Hauses gefunden.

Am Mittwochvormittag erschütterten weitere Erdstöße die Region. Die Stärken wurden mit 4,8 und 4,6 angegeben. Aus Angst vor den Nachbeben verbrachten viele Menschen die Nacht in Autos oder auch im Freien. Der kroatische Caritas-Chef Fabijan Svalina bat um Spenden. Der Vorsitzende der Kroatischen Bischofskonferenz, Zadars Erzbischof Zelimir Puljic, sagte (Dienstagabend), ganz Kroatien sei in diesen Stunden den Opfern und Hilfskräften nahe.

Die Suche nach weiteren Verschütteten ging auch am Mittwoch weiter. Vor allem an Gebäuden in und um Petrinja gibt es große Schäden. Die Hälfte der 25-Einwohner-Stadt sei zerstört, so Bürgermeister Darinko Dumbovic. Große Verwüstungen richtete das Beben auch in Sisak an.

Auch Kirchen in Zagreb beschädigt

In der rund 45 Kilometer entfernten kroatischen Hauptstadt Zagreb wurden ebenfalls etliche Gebäude und Kirchen schwer beschädigt. Sie waren teilweise schon beim schweren Erdbeben im Frühjahr in Mitleidenschaft gezogen worden. So stürzte nun das Gewölbe der barocken Katharinenkirche zu einem großen Teil ein.

Etwas geringer soll laut Berichten der Schaden in der symbolisch wichtigen Markuskirche sein. Sie ist ein nationales Kulturdenkmal, eine der ältesten Kirchen Kroatiens und steht in unmittelbarer Nähe zum kroatischen Parlament.


Papst Franziskus schaut auf Petersplatz / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus schaut auf Petersplatz / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA