Geflüchtete müssten oft ohne Behausung und unter katastrophalen Bedingungen leben, erklärte der Caritasdirektor Frank Johannes Hensel am Dienstag in Köln. "Schutzlos vor Schnee, miserablen Hygienebedingungen und Willkür sind sie in Lebensgefahr." Die EU müsse diese Menschen retten, so Hensel.
"Abschottung und Ausgrenzung ist in Anbetracht dieser Not humanitär inakzeptabel." In Nordrhein-Westfalen hätten Städte und Kommunen ihre Unterstützung angeboten. Es gebe Kapazitäten, um den Geflüchteten zu helfen.
"Aktion Neue Nachbarn" als starkes Hilfsnetzwerk
Im Erzbistum Köln habe sich zudem mit der Flüchtlingshilfe "Aktion Neue Nachbarn" ein starkes Hilfsnetzwerk bewährt. Dieses hatte der Kardinal Rainer Maria Woelki im November 2014 initiiert, um Flüchtlingsinitiativen in den Pfarreien zu unterstützten.
Lage bleibt dramatisch
Die Lage der an den EU-Außengrenzen gestrandeten Flüchtlinge in Bosnien und Griechenland spitzt sich während der Wintermonate weiter zu. So war kurz vor Weihnachten das Lager Lipa nahe der bosnischen Stadt Bihac von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) geräumt worden, weil die bosnischen Behörden es nicht winterfest gemacht hatten.
Kurz darauf brannten die Zelte aus; damaligen Berichten zufolge hatten Bewohner das Feuer selbst gelegt. Der Versuch der bosnischen Behörden, die Menschen mit Bussen in eine ehemalige Kaserne im Süden des Landes zu bringen, scheiterte am Widerstand von Anwohnern. Daraufhin wurden die Migranten in das ausgebrannte Lager zurückgebracht.