Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Eric de Moulins-Beaufort von Reims, stellte das Dokument vor. Adressiert ist es an Frankreichs Oberrabbiner Haim Korsia und den Präsidenten des Rates der jüdischen Institutionen in Frankreich (Crif), Francis Kalifat. Zuvor hatte die Zeitung "La Croix" (online Montagabend) am Montag aus der unterzeichneten Erklärung zitiert.
Das Eintreten gegen Antisemitismus, so die Bischöfe, komme besonders Christen zu, da sie "eine einzigartige spirituelle Bindung zum Judentum" hätten. Zudem "verpflichtet uns auch die Erinnerung an die schrecklich dunklen Stunden der Geschichte". Die Heilung von Antisemitismus und Antijudaismus sei "unverzichtbare Grundlage wahrer Brüderlichkeit".
Durch besorgniserregende Nachrichten motiviert
Die Erklärung sei "durch sehr besorgniserregende Nachrichten motiviert", sagte der Pariser Weihbischof Thibault Verny, Mitglied des Rates für die Einheit der Christen und die Beziehungen zum Judentum in der Bischofskonferenz, zu "La Croix". Es gebe blutigen Antisemitismus mit Bombenanschlägen und Morden, aber auch "zügellosen Antisemitismus und wiederkehrende Vorurteile in den Sozialen Medien".
Oberrabbiner Korsia begrüßte die Initiative der Bischöfe als "schönen Schritt" gegen antisemitische "Versuchungen" in der heutigen Gesellschaft. Es sei wichtig, die Dinge in den heutigen Worten zu wiederholen und zu betonen, dass es ein Verrat am Katholizismus wäre, am "Abhang des Antisemitismus hinabzurutschen".