Papst Franziskus hat zum Valentinstag allen Verlobten und Verliebten gratuliert. "Ich begleite euch mit meinem Gebet und segne euch", sagte er beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Der Brauch, den 14. Februar als Tag der Verliebten zu begehen, leitet sich von Legenden um einen christlichen Märtyrer Valentin aus dem 3. Jahrhundert her. Die genauen historischen Bezüge sind unklar.
Papst ermutigt, Schwächen zu zeigen
Zudem hat Papst Franziskus am Sonntagmittag Menschen mit der Erfahrung von Krankheit und Scheitern ermutigt, aus ihrer Isolation herauszukommen. Gott selbst habe keine Angst, "mit unseren Wunden in Berührung zu kommen", sagte der Papst. Jesus zeige eine Liebe, "die Konventionen überschreitet und Vorurteile überwindet".
Noch immer seien bestimmte Krankheiten und Lebensumstände mit Vorurteilen und sogar religiöser Diskriminierung belegt, sagte der Papst. "Gott ist unserem Leben nahegekommen, er hat Mitleid für die Geschicke der verletzten Menschheit und kommt, um jede Barriere einzureißen, die daran hindert, in Beziehung zu ihm, mit anderen und uns selbst zu leben", so Franziskus. Gott bleibe nicht in sicherer Distanz; "er kommt uns mitleidvoll nahe und berührt unser Leben, um es zu heilen". Auch Beichtseelsorger dürften nicht "mit der Peitsche in der Hand" auftreten, sondern müssten Barmherzigkeit zeigen, betonte der Papst.
Wunsch nach mehr Ökumene
Nicht nur die Beziheungen zwischen den Menschen, sondern auch zwischen den christlichen Konfessionen sind für den Papst ein wichtiges Thema. Franziskus hat am Sonntag ebenfalls den orthodoxen Kirchen Osteuropas zum Festtag der Slawenapostel Kyrill und Method gratuliert. Nach ihrem Vorbild gelte es, neue Wege zur Verkündigung des Evangeliums zu finden, sagte der Papst. Zugleich solle in den Kirchen auf Fürsprache der Heiligen der Wunsch wachsen, "im Respekt vor den Unterschieden auf die volle Einheit hin fortzuschreiten".
Die Brüder Kyrill und Method hatten im 9. Jahrhundert von Byzanz aus die Missionierung der slawischen Völker betrieben. Dazu entwickelten sie eine eigene Schrift, aus der sich das heutige kyrillische Aphabet ableitet. Papst Johannes Paul II. (1979-2005) erhob sie 1980 zu Mitpatronen Europas.