Die Kirche habe weiterhin Schwierigkeiten, "in einem neuen Aufbruch der Evangelisierung angemessene Antworten auf die Ausbreitung des Säkularismus, das schmerzvolle Thema des sexuellen Missbrauchs sowie die fortdauernden Kirchenaustritte zu finden". Hinzu kämen "negative Folgen im sozialen und wirtschaftlichen Bereich" durch die Corona-Pandemie.
Nicht jede Krise öffnet auch Chancen
Während jedoch Krisen im Allgemeinen eine Chance darstellten, "insofern sie die Möglichkeit zum Wachstum" böten, bleibe der Konflikt negativ, weil er die Menschen in Sieger und Besiegte, in "liebenswerte Freunde und zu bekämpfende Feinde" einteile, so Eterovic. Für die kirchliche Gemeinschaft sei der Konflikt "besonders schädlich", weil er den Sinn für die Einheit zerstöre.
"Der Christ muss stets bereit sein zum Dialog mit Gott im Gebet, aber auch mit dem Nächsten in geschwisterlicher Liebe", betonte Eterovic. Er rief dazu auf, sich in den Debatten über die Zukunft der Kirche auf die Tradition zurückzubesinnen.
"Vergebt einander"
Eterovic schloss seine Ansprache mit einem Zitat aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser, das er seinem Grußwort auch vorangestellt hatte: "Jede Art von Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung mit allem Bösen verbannt aus eurer Mitte! Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, wie auch Gott euch in Christus vergeben hat."
Die Vollversammlung der Bischöfe dauert bis Donnerstag. Coronabedingt findet das Treffen erstmals rein virtuell statt.