Evangelische Kirche gibt Tipps gegen Verschwörungsglauben

Broschüre gegen den Wahn

Die evangelische Kirche gibt Praxistipps zum Umgang mit Verschwörungsglauben. Mit einer neuen Broschüre wolle man dazu beitragen, in der aktuell aufgeheizten Debatte "sprach- und handlungsfähig zu bleiben."

Verschwörungsmythen wie "Qanon" in den USA / © Matt Rourke (dpa)
Verschwörungsmythen wie "Qanon" in den USA / © Matt Rourke ( dpa )

Das teilte die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Darmstadt mit. Verschwörungserzählungen seien mittlerweile im Internet, auf der Straße und im Familien- und Freundeskreis vielfach anzutreffen. In der Corona-Pandemie seien sie besonders in den Fokus der Öffentlichkeit geraten.

"Real und potenziell tödlich"

Auch brutale Gewalttaten zeigten, "wie real und potenziell tödlich die Gefahr von Verschwörungsideologien ist". Beispiele seien das rassistische Attentat von Hanau, die Ermordung des Politikers Walter Lübcke und der Anschlag auf die Synagoge in Halle. Die Broschüre des Zentrums Oekumene (Frankfurt) und des Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung (Mainz) zeige Hintergründe und theologische Perspektiven von Verschwörungsideologien auf.

"Alternative Wahrheiten"

"Wenn Grenzen überschritten werden und 'alternative Wahrheiten' und Sündenbockmentalitäten als Grundlage für Verschwörungsideologien dienen, gehen Vertrauen und Mitmenschlichkeit - die Grundpfeiler unserer Gesellschaft - verloren", erklärte Beate Hofmann, Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW).

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung betonte, die Kirche widerspreche jeglicher Form von Rassismus, Antisemitismus, Fundamentalismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.


Quelle:
epd
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