Das Erzbistum bittet seine Mitglieder, bei der Wahl des Impfstoffs auf das Produkt des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson zu verzichten. Ausdrücklich empfohlen werden die Seren der Hersteller Moderna und Biontech/Pfizer. Beide verwendeten die Zelllinien aus abgetriebenen Föten nur, um ihre Impfstoffe zu testen. Die Verbindung zu Abtreibung sei daher "extrem entfernt".
Die Empfehlung der Erzdiözese könnte laut US-Medienberichten Konsequenzen für die Impfstoffverteilung nach sich ziehen. Viele Gotteshäuser, auch katholische, dienen derzeit als Impfzentren. Die Erzdiözese New Orleans besteht darauf, dass bei der Impfstoffwahl die Richtlinien des Vatikan und der US-Bischöfe berücksichtigt werden. Beide haben aber bislang noch nicht ausdrücklich von dem Johnson & Johnson-Impfstoff abgeraten.
Die Frage der Moral bei der Impfung
Die persönliche Entscheidung, inwieweit eine Impfung moralisch geboten ist, muss aus Sicht des Vatikan die öffentliche Gesundheit in Rechnung ziehen. Eine verweigerte Immunisierung könne zum Risiko für andere werden, hieß es.
Die moralische Verantwortung greife auch dann, wenn nur Impfmittel zur Verfügung stünden, die mit Hilfe abgetriebener Föten hergestellt worden seien. Hier bestehe lediglich eine "indirekte und entfernte" passive Mitwirkung an einem von der katholischen Kirche abgelehnten Schwangerschaftsabbruch. In einer im Dezember veröffentlichten Note der Glaubenskongregation hieß es, dies gelte aber nur, wenn keine anderen, ethisch unbedenklichen Impfstoffe vor Ort zur Verfügung stünden.