Digitale Kirche aus Langenfeld erreicht bis zu 4000 Zuschauer

Von Videoimpulsen bis zum Zoom-Livestream für Kommunionkinder

Digitale religiöse Angebote sind niederschwellig und auch in Zeiten der Pandemie leicht zu nutzen. Das dachte sich auch Daniel Klaas, als er mit Interessierten seiner katholischen Gemeinden "kklangenfeld.tv" ins Leben gerufen hat.

Symbolbild Gestreamter Gottesdienst / © Corinne Simon (KNA)
Symbolbild Gestreamter Gottesdienst / © Corinne Simon ( KNA )

DOMRADIO.DE: Viele solcher Videoprojekte sind ja während der Corona-Krise entstanden, hat kklangenfeld.tv auch was mit Corona und dieser Ausnahmesituation zu tun?

Daniel Klaas (Gemeindevorstand der katholischen Kirchengemeinden St. Josef und St. Martin Langenfeld): Ja, durchaus. Ich glaube, jetzt sind es genau fast 365 Tage, nachdem das erste Video erschienen ist. Und kklangenfeld.tv hat sich dann nach den ersten "selfmade"-Impulsen des Pastoralteams - die sich mit dem Handy gefilmt haben - weiterentwickelt, technisch aufgerüstet und ist dann am ersten Advent mit mehr Equipment und somit professionelleren Videos gestartet und wird das jetzt nach und nach noch ausbauen.

DOMRADIO.DE: 25 Leute machen bei diesem Projekt mit. Wie haben Sie die alle dafür begeistern können?

Klaas: Also von den 25 sind gute 22 ehrenamtlich dabei. Der größte Teil kam dazu, um gerade jetzt in so einer Zeit den Menschen vor Ort Angebote machen zu können und die Leute mitzunehmen, um Kirche etwas moderner zu machen und auch die Reichweite dahingehend zu erhöhen, dass Leute angesprochen werden, die normalerweise nicht in die Kirche kommen. Denn auch da kann man christliche Themen platzieren. Auch die Leute haben anscheinend den Bedarf und den Wunsch nach solchen Themen. Das können wir mit den Videos sehr gut darstellen, weil wir auch merken, dass nicht nur Leute die Videos gucken, die sonst auch sonntags in die Kirche gehen würden.

DOMRADIO.DE: Was kann man sich bei Ihnen so alles angucken?

Klaas: Die Bandbreite ist bisher schon recht groß, von den "üblichen" Impulsen des Pastoralteams, die einmal wöchentlich kommen, bis hin zu einem Kinderformat "Spurensuche", wo Mitarbeiter des Pastoralteams und Ehrenamtliche für Kinder die Geschichten - teilweise auch mit Playmobilfiguren und Fotos und Videos - aufbereiten bis hin zu Live-Streams. Die führen wir aber tatsächlich nicht jedes Wochenende durch, weil wir das auch besonders halten wollen.

Zum Vergleich: Bei der "Mette am Markt" einer Open-Air-Christmette auf unserem Marktplatz, haben wir bis zu 2000 Leute, jetzt haben wir online im Weihnachtsgottesdienst 4000 Leute erreicht. Außerdem bieten wir die Begleitung der Erstkommunion, die mit den Vorbereitungsgottesdiensten ja auch nicht live stattfinden konnte. Da bieten wir alle zwei Wochen für 180 Kinder einen Zoom-Livestream an. Und es soll natürlich auch weitergehen. Es wird noch Neues geben, wie unser Interviewformat "Gott und die Welt von...", das letzte Woche gestartet ist und bekannte Persönlichkeiten zu ihren Gedanken zu kirchlichen Themen besucht.

DOMRADIO.DE: Und Musik spielt bei Ihnen auch eine bedeutende Rolle auf dem Kanal. Was machen Sie da?

Klaas: Wir haben zwei sehr gute Kirchenmusiker, von denen wir schon viel gebracht haben, schöne Orgelstücke, aber auch chorische Stücke von Ensembles. Und zu Karneval hatten wir noch ein Stück, wo wir die Verbindung von Kirche und Karneval ein bisschen darstellen konnten, mit dem Stück "Du bist die Stadt" von den "Bläck Fööss" bzw. "Highland Cathedral", das wir mit Drohnen-Aufnahmen der Kirche bei fantastischem Sonnenaufgang untermalt und mit Orgel und Trompete gespielt haben.

Und als Nächstes soll es auch eine Orgelreihe geben. Passend jetzt im Jahr der Orgel 2021. Es ist noch einiges Musikalisches geplant.

Das Interview führte Carsten Döpp.


kklangenfeld.tv-Moderatoren Nele Küttner (l.), Daniel Klaas (m.) mit Interviewgast / © Florian Lange (kklangenfeld.tv)
kklangenfeld.tv-Moderatoren Nele Küttner (l.), Daniel Klaas (m.) mit Interviewgast / © Florian Lange ( kklangenfeld.tv )
Quelle:
DR