Sturmtief Klaus bringt Kreuz von Maxkirche in Düsseldorf ins Wanken

"Ein Schock am frühen Nachmittag"

Es ist nicht das erste Mal, dass die Spitze der Maxkirche in Düsseldorf ins Wanken gerät. Als Sturmtief Klaus über die Stadt fegt, müssen Kreuz und Wetterhahn abgenommen werden, da sonst der Sturz in die Tiefe droht.

Maxkirche in Düsseldorf / © Fabian Junge (shutterstock)
Maxkirche in Düsseldorf / © Fabian Junge ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Sturmtief Klaus hat Ende letzter Woche der Maxkirche in der Düsseldorfer Carlstadt ganz schön zugesetzt. Die Spitze - das Kreuz und der Wetterhahn - kam stark ins Wanken. Das war eine durchaus gefährliche Situation. Es bestand die Gefahr, dass die Spitze in die Tiefe stürzt. Da haben die Höhenretter der Feuerwehr dann eingreifen müssen.

Pfarrer Frank Heidkamp (Stadtdechant von Düsseldorf): Das ist richtig. Das war auch ein Schock am frühen Nachmittag, zu sehen, wie sehr der Turm wackelte. Allein das Kreuz auf dem Turm hat ein Gewicht von einer halben Tonne. Und wenn dies dann abstürzt, hätte alles passieren können.

DOMRADIO.DE: In gut 40 Metern Höhe wurde gearbeitet und Versuche, das Kreuz oben wieder richtig zu befestigen, scheiterten. Also mussten Kreuz und Wetterhahn demontiert werden. Das war schon eine sehr anspruchsvolle und langwierige Aufgabe.

Heidkamp: Gegen 23:15 Uhr war das Kreuz auch erst unten auf dem Boden und bis dahin hatten Höhenretter der Feuerwehr versucht, oben den Turm zu sichern. Das Ganze war abgesperrt worden und es gab ein Verkehrschaos. Bis dann das Kreuz unten war, das war schon heftig.

DOMRADIO.DE: Jetzt muss die Maxirche eingerüstet werden. Welche Arbeiten stehen denn genau an?

Heidkamp: Es werden natürlich zuerst Statiker und Experten sich den Turm genau anschauen, um herauszufinden, ob er selber wackelig ist oder nur der Stab, wo dann das Kreuz reingesteckt wird. Das wird sicherlich einige Zeit brauchen. Dann kommen die Versicherungsvertreter, denn es wird natürlich auch etwas kosten, bis das Kreuz und der Hahn wieder auf dem Turm sind. Ich gehe von Wochen aus, wenn nicht sogar von ein, zwei Monaten.

DOMRADIO.DE: Dieses vier Meter hohe Kreuz wird inzwischen in einer Kunstschmiede in der Nähe von Koblenz repariert. Was sagt der Fachmann dort? Kriegt man das alles wieder hin?

Heidkamp: An dem Kreuz hat es eigentlich keine Beschädigungen gegeben. Der Turm selber ist jetzt im Blickpunkt und da muss man einfach gucken, was gemacht werden kann. Dazu hat der Kunstschmied nichts sagen können.

DOMRADIO.DE: Das ist ja nicht der erste Sturm, der über Düsseldorf gefegt ist. Gab es da schon mal Probleme? Hat das Kreuz schon mal so geschwankt?

Heidkamp: Das Kreuz, was jetzt auf der Spitze ist, hat nicht so geschwankt. Aber ich habe mal in das Archiv geschaut. Im Dezember 1955 ist es gewesen, dass Aufsatzkuppel des Turmes mit dem Kreuz und dem Wetterhahn ebenfalls schwankte und damals musste auch das Kreuz abgenommen werden. Das Kreuz, was jetzt oben ist, ist am 27. April 1995 erst wieder drauf gekommen. Die Geschichte mit dem Sturm und der Maxkirche setzt sich fort.

DOMRADIO.DE: An der Maxkirche wird jetzt gearbeitet. Ist sie denn für Besucher trotzdem weiterhin geöffnet?

Heidkamp: Ja, Gott sei Dank. Also sowohl die Bauaufsicht als auch die Feuerwehr haben ihr Okay gegeben. Wie gesagt, der Turm ist jetzt eingerüstet, sodass nichts passieren kann. Alle sind ganz herzlich zu den Gottesdiensten eingeladen, gerade jetzt in der Karwoche und an Ostern.

Das Interview führte Carsten Döpp.


Pfarrer Frank Heidkamp (Katholische Kirche Düsseldorf)

Maxkirche Düsseldorf, Innenansicht (DR)
Maxkirche Düsseldorf, Innenansicht / ( DR )

Maxkirche Düsseldorf (DR)
Maxkirche Düsseldorf / ( DR )
Quelle:
DR