Bedford-Strohm: Osterbotschaft wichtiger denn je

Evangelium und Solidarität nicht trennen

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, erhofft sich vom bevorstehenden Osterfest eine Stärkung der Gesellschaft. "Die Osterbotschaft war noch nie so wichtig wie gerade jetzt."

Heinrich Bedford-Strohm / © Michael McKee (EKD)
Heinrich Bedford-Strohm / © Michael McKee ( EKD )

Bedford-Strohm äußerte sich am Freitag im Deutschlandfunk. "Die Menschen sind verwundet, sind nervös, sind erschöpft, und es so wichtig jetzt, dieses Licht am Horizont auch kraftvoll weiterzugeben."

In diesem Sinne zeigte sich der bayerische Landesbischof dankbar dafür, dass die Bitte von Bund und Ländern, auf Präsenzgottesdienste zu verzichten, zurückgenommen wurde. "Das finde ich ein starkes Zeichen", sagte Bedford-Strohm. Man könne sich darauf verlassen, dass die Kirchengemeinden strenge Schutzkonzepte anwendeten und dass von den Gottesdiensten keine Risiken ausgingen.

Erfahrungen machen Gottesdienste verantwortbar

Der EDK-Chef verwies zudem auf das gemeinsame Anliegen: "Wir wollen doch alle, auch wir als Kirchen wollen doch, dass die Infektionszahlen nicht hochgehen". Die Botschaft des Evangeliums könne nicht von der Beziehung zum Nächsten und von der Solidarität mit den Schwachen getrennt werden. Wenn es Zeichen gäbe, dass von Präsenzgottesdiensten ein "nicht verantwortbares Risiko" ausgehe, hätte man diese absagen müssen. "Aber alles, was wir wissen, auch die Erfahrungen des letzten Jahres deuten darauf hin, dass wir es verantworten können."

Er selbst nutze digitale Formate auch gottesdienstlich, fügte Bedford-Strohm hinzu. Es gebe jedoch Menschen, die dazu keinen Zugang hätten oder bestimmte Erfahrungen nicht auf diesem Wege machen könnten. "Und die sollen auch die Möglichkeit haben, gerade jetzt diese Hoffnung, diese Kraft mit auf den Weg zu bekommen."

Gastronomen und Kulturschaffende brauchen Perspektiven

Die Schicksale von Gastronomen oder Kulturschaffenden, die um ihre Existenz kämpften, gehe ihm "sehr nahe", sagte der Landesbischof. Sie bräuchten Perspektiven: "Es gibt auch einen Ruin der Seele, und das dürfen wir nicht riskieren." Diese Entwicklung betreffe auch Jugendliche, "für die ein Jahr Entwicklung zwischen 12 und 13 vielleicht so viel bedeutet wie für mich zehn Jahre - das geht irgendwann nicht mehr."


Quelle:
KNA
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