Palmsonntag, 28.03.
10:00 Uhr Hl. Messe aus dem Kölner Dom
18:00 Uhr Chorgebet
Der Palmsonntag eröffnet die Karwoche, die auch heilige Woche genannt wird. An diesem letzten Fastensonntag gedenkt die Kirche des Einzugs Jesu in Jerusalem. Dort begrüßt ihn eine jubelnde Menge, die ihm mit Palmzweigen zuwinkt. Sie legen die Zweige und ihre Kleider vor ihm auf den Boden und bejubeln ihn wie einen König. Doch Jesus weiß bereits, dass er verraten wird und sterben muss. Ebenso sagt er voraus, dass er nach drei Tagen von den Toten auferstehen werde.
In Jerusalem geht Jesus in den Tempel, heilt Menschen und verkündet seine Lehre. Schonungslos kritisiert er die damals führenden religiösen Gruppen, etwa die Pharisäer. Er wirft ihnen Machtanhäufung und Gottvergessenheit vor. Seine Lehre ist unbequem und deutlich, aber viele sind von ihm begeistert. Die Pharisäer jedoch beschließen, dass er sterben muss.
Ähnlich wie die Menschen zur Zeit Jesus zieht die Gemeinde noch heute mit gesegneten Palmen durch die Straßen zur heiligen Messe in die Kirche – ausgenommen natürlich bei Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie. Statt der Palmzweige nehmen viele Gläubige Buchsbaum-Büschel oder andere immergrüne Blätter. Die gesegneten Zweige schmücken die Kruzifixe im Haus. Die übrigen werden im Jahr darauf am Aschermittwoch oder im Osterfeuer verbrannt.
Montag der Karwoche, 29.03.
16:30 Uhr Chrisammesse aus dem Kölner Dom (ab 15 Uhr geistliche Stunde)
Ein besonderer Gottesdienst innerhalb der Karwoche ist die sogenannte Chrisammesse (lateinisch: Missa chrismatis). Der Name leitet sich vom Chrisam, einem Salböl, ab. Im Rahmen dieser Messe weiht der Ortsbischof die drei heiligen Öle: Chrisam (Salböl), Katechumenenöl und Krankenöl. Die Öle werden im kommenden Jahr im ganzen (Erz-)Bistum bei Taufen, Krankensalbungen sowie bei der Priester- und Diakonenweihe verwendet. Auch für Altar- und Glockenweihen wird Chrisam verwendet.
Die Chrisammesse wird eigentlich am Morgen des Gründonnerstages jeweils nur in der Bischofskirche gefeiert. In Köln wird die Messe immer auf Montag der Karwoche vorgezogen, damit möglichst viele Priester des Erzbistums teilnehmen können.
Gründonnerstag, 01.04.
19:00 Uhr Hl. Messe (Abendmahlsfeier) aus dem Kölner Dom
Am Gründonnerstag hält Jesus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern. Mit den Worten „dies ist mein Leib, dies ist mein Blut“ teilt er Brot und Wein mit ihnen und setzt somit die heilige Eucharistie (griechisch „Danksagung“) ein. Heute feiern Katholiken dieses Ereignis in jeder heiligen Messe. Während der Eucharistie wandelt der Priester Brot und Wein in Jesu Leib und Blut.
Jesus gibt sich freiwillig dem Leiden hin und wäscht den 12 Aposteln als Zeichen seiner Liebe die Füße. In der feierlichen Messe ahmt der Priester diese Handlung nach und folgt dem Gebot Jesu: "Liebt einander, wie ich euch geliebt habe." Nach dem Abendmahl geht Jesus mit Petrus, Johannes und Jakobus zum Ölberg und bittet sie, bei ihm zu bleiben und mit ihm zu beten. Deshalb wachen und beten die Katholiken in dieser „Ölbergnacht“ mit Christus.
Er weiß, dass er vom Apostel Judas verraten und am frühen Morgen festgenommen wird. Zum Gedenken daran räumt der Priester den Altar ab und leert den Tabernakel. Am Gründonnerstag läuten die Glocken ein letztes Mal. Im Volksmund heißt es, sie fliegen nach Rom und bringen zur Osternacht den Segen des Auferstandenen mit.
Karfreitag, 02.04.
10:00 Uhr Kreuzwegsandacht aus dem Kölner Dom
15:00 Uhr Feier vom Leiden und Sterben Christi
Nach seiner Gefangennahme wird Jesus vor den Statthalter Pontius Pilatus gebracht. Als Statthalter der Besetzungsmacht Rom ist Pilatus die wichtigste weltliche Machtinstanz in Jerusalem. Er soll über Jesus richten. Da die Pharisäer es schaffen, die Menschen gegen Jesus aufzustacheln und die Menge schließlich dessen Tod fordert, spricht Pilatus sein Urteil: Der Sohn Gottes wird gegeißelt und muss sein Kreuz selbst auf den Hügel Golgotha tragen. Dort wird er ans Kreuz genagelt. Kurz bevor er um die 6. Stunde (das ist um 15 Uhr) stirbt, ruft Jesus: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Er wird in einer Höhle beigesetzt.
Am Karfreitag kennt die Kirche keinen Gottesdienst im herkömmlichen Sinn. Der Altar ist abgeräumt, die Glocken schweigen, der Tabernakel ist leer – die Kirche gedenkt des Leidens und Sterbens Jesu.
In vielen Gemeinden findet vormittags eine Kreuzwegandacht statt. Dies entspricht etwa der Zeit, als Jesu sein Kreuz durch Jerusalem hinauf zu Schädelhöhe, genannt Golgota, getragen hat.
Nachmittags um 15 Uhr findet die große Karfreitagsliturgie statt. Es gibt den Brauch, dass anstelle der Glocken Ministranten mit Ratschen oder Kleppern die Gemeinde zur Feier der Liturgie zusammenzurufen. Die großen Fürbitten und die Kreuzverehrung durch Priester und Gemeinde bilden die Mittelpunkte der Trauerfeier. Neben dem Aschermittwoch ist der Karfreitag ein gebotener Fast- und Abstinenztag.
Karsamstag, 03.04.
21:30 Uhr Feier der Osternacht aus dem Kölner Dom
Am Karsamstag, dem Tag der Grabesruhe, behält eine Wache das Grab im Auge, da die Pharisäer befürchten, einer der Jünger könnte den Leichnam stehlen. In Süddeutschland wird der Brauch des Heiligen Grabes seit der Barockzeit gepflegt. Gläubige beten am Grab, entzünden Kerzen und erwarten die Auferstehung. In der Auferstehung wird allen Gläubigen das neue, ewige Leben zuteil.
Der Ostertag beginnt mit der Feier der Osternacht. Am Osterfeuer wird die neue Osterkerze entzündet, deren Licht im Kirchenraum verteilt wird. Bereits zu vorchristlicher Zeit war es üblich, Feuer zu entzünden. Die Christen tun dies ungefähr seit dem Jahr 750. Das Osterfeuer ist ein Symbol für das Licht, was Christus mit seiner Auferstehung in die Dunkelheit dieser Welt bringt.
Ostersonntag, 04.04.
10:00 Uhr Hl. Messe aus dem Kölner Dom
Am Ostersonntag feiern die Christen die Auferstehung Jesu. Am Morgen kommen einige Frauen, Anhängerinnen Jesu, zum Grab. Plötzlich erscheint ihnen ein Engel, der die frohe Botschaft verkündet: Jesus ist auferstanden. Das Grab ist leer.
Christen glauben, dass Jesus Gottes Sohn ist. Das bedeutet, dass Gott in Jesus Mensch geworden ist. Am Kreuz erleidet er unvorstellbare Qualen aus Liebe zu den Menschen, die ihn verraten haben. Doch Jesus besiegt am Ende den Tod. Der Sohn Gottes ist stärker als seine Widersacher. Das gilt auch für seine Botschaft der Gottes- und Nächstenliebe. Sie wird von den Aposteln in die ganze Welt getragen und bewegt bis heute die Menschen.
Das Loblied der Osterkerze ("Exsultet") eröffnet den festlichen Gottesdienst. Am Ostersonntag endet die Fastenzeit. In dieser "Nacht der Nächte" segnet der Priester das neue Wasser, mit dem er – oft auch direkt in der Osternacht – tauft.
Ostermontag, 05.04.
10:00 Uhr Hl. Messe aus dem Kölner Dom
Feiern im Vatikan erneut durch Corona beeinträchtigt
Auch in diesem Jahr sind die Feierlichkeiten der Kar- und Ostertage im Vatikan durch die Pandemie beeinträchtigt. Nur wenige Gläubige dürfen unter Berücksichtigung der Sicherheitsmaßnahmen gegen eine Corona-Infektion an den Feierlichkeiten teilnehmen, die im und vor dem Petersdom stattfinden werden.
Die erste Messe der Kar- und Ostertage, der der Papst vorstehen wird, ist die Palmsonntagsmesse; diese feiert er um 10.30 Uhr am Kathedra-Altar im Petersdom. Auch die Chrisam-Messe wird dort stattfinden, und zwar am Gründonnerstag, 1. April, um 10.00 Uhr. Wie auch im vergangenen Jahr wird der Papst allerdings der Abendmahlsmesse nicht vorstehen. Diese wird in Sankt Peter um 18 Uhr durch den Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Giovanni Battista Re, geleitet.
Am Karfreitag wird der Papst dann ab 18 Uhr die Liturgie feiern, mit der an das Leiden und Sterben Christi erinnert wird. Der traditionelle öffentliche Kreuzweg am Kolosseum, der stets zahlreiche Gläubige anzog, muss auch in diesem Jahr ausfallen, stattdessen findet er wie im vergangenen Jahr ab 21 Uhr auf dem Platz vor dem Petersdom statt.
Die Vigil in der Osternacht wird diesmal mit Rücksicht auf die in Rom ab 22 Uhr in Kraft tretende Ausgangssperre ungewöhnlich früh gefeiert: Bereits ab 19.30 Uhr steht Franziskus am 3. April der Liturgie am Kathedra-Altar im Petersdom vor. Um 10 Uhr am Ostersonntag dann die Ostermesse im Petersdom, gefolgt von der traditionellen Osterbotschaft und dem Segen Urbi et Orbi, die von zahlreichen Fernseh- und Radioanstalten weltweit übertragen werden. Am Ostermontag wird Papst Franziskus das Mittagsgebet Regina Caeli aus der Bibliothek des Apostolischen Palastes sprechen.
Alle Feierlichkeiten überträgt DOMRADIO.DE im Web-TV live mit deutschem Kommentar von Vatican News.
Auch im vergangenen Jahr fanden alle päpstlichen Zeremonien der Kar- und Ostertage hauptsächlich im Petersdom und ohne Teilnahme von Gläubigen statt. Der Kreuzweg am Karfreitag, eine Meditation über die 14 Stationen des Leidensweges Jesu, wurde vom antiken Amphitheater des Kolosseum in der römischen Innenstadt auf den Petersplatz verlegt. In reduzierter Form fand auch das Programm der Osternacht statt. So entfiel dabei etwa das Weiterreichen des Osterlichts an Gläubige.