Weder deutsche oder europäische Unternehmen noch die Bundesregierung oder die EU hätten im vergangenen Jahr in ausreichender Weise gehandelt, heißt es in einer am Donnerstag in Bonn veröffentlichten Mitteilung.
Ausbeutung von Uiguren
Zu Beginn des Jahres 2020 hatte eine australische Untersuchung belegt, dass insbesondere Uiguren in Xinjiang zur Arbeit für Produkte internationaler Wertschöpfungsketten gezwungen werden.
Im Anhang listete die Studie Unternehmen aus der Elektronik- und Automobilbranche, Sportschuhmarken und viele Textilunternehmen auf, die in Xinjiang oder anderen Teilen Chinas produzieren lassen. Diese Produkte werden auch für Unternehmen wie VW, Nike, Adidas oder Hugo Boss hergestellt.
Forderung nach Lieferkettengesetzen
In starken Lieferkettengesetzen in Deutschland und auf europäischer Ebene sieht Südwind wichtige Instrumente, um Bewusstsein und Verantwortungsübernahme für die Vermeidung von Zwangsarbeit in der Lieferkette von Unternehmen und den Zugang zu Recht für Betroffene zu fördern.
Ergänzt werden müssten diese Gesetze durch politische Interventionen, die über die jüngst verhängten Sanktionen der EU gegen China hinausreichten, und durch freiwillige Maßnahmen von Unternehmen und Brancheninitiativen.