"Zu predigen, obwohl ich es nicht darf; die Eucharistie zu feiern, obwohl ich es nicht darf; aus der Kirche auszutreten oder zu konvertieren", sagte Kluitmann dem Online-Portal kirche-und-leben.de. "Nicht alle diese Formen wären meine. Und doch kann ich Menschen begleiten, die einen Weg gehen, der nicht meiner wäre."
Aktuell gebe es eine Spannung zwischen der lehramtlichen Position und dem, was nicht wenige Frauen spürten, so die Ordensfrau. Sie forderte, dass die Kirche im Gespräch bleiben müsse mit Menschen, die sich zur Diakonin oder Priesterin berufen fühlten. Auch Frauen sollten den Dialog mit der Kirche suchen. Zudem dürfe der Kirche die Frage gestellt werden: "Wer seid ihr, dass ihr Gott hindern könnt?"
"Das ist ein Mangel an Diversität"
Zurzeit entscheide die Kirche darüber, ob eine Berufung objektiv echt sei, so Kluitmann. Gesellschaftliche und politische Bereiche setzten auf Diversität. In der Kirche hingegen entschieden nur Männer mit bestimmter Ausbildung und in einem bestimmten Alter. "In einem Wirtschaftsunternehmen würde man sagen: Das ist ein Mangel an Diversität, und das nimmt uns Charisma. Das nimmt uns Kompetenzen."
Kluitmann würde nach eigenen Angaben gewisse Elemente des Priesterseins gerne selbst leben. "Ich persönlich möchte zum Beispiel sehr gern als Beichtmutter arbeiten, dagegen reizt es mich überhaupt nicht, der Eucharistiefeier vorzustehen."