Nach den "schockierenden Entwicklungen" der letzten Tage "sagen wir klar und unmissverständlich: Nein zu Pogromen, auf beiden Seiten", mahnte der Präsident der Konferenz und Moskauer Oberrabbiner, Pinchas Goldschmidt, in einer am Freitagabend verbreiteten Erklärung.
"Um der Zukunft der israelischen Gesellschaft und des Lebens aller ihrer Bürger willen rufen wir die Juden und Araber des Landes gleichermaßen auf, sich von diesem Weg des Hasses und der Gewalt abzuwenden", heißt es weiter. Sie müssten sich weigern, in einen "unaufhaltsamen Kreislauf der Rache" hineingezogen zu werden.
Szenen der Aggression und des Hasses
Solche schockierenden Szenen und Angriffe zwischen jüdischen und arabischen Bürgern Israels wie in den letzten Tagen habe das Land seit der Staatsgründung 1948 nicht mehr erlebt, ergänzte der Rabbiner. Diese Ausschreitungen seien ein Schlag ins Gesicht aller jüdischen und arabischen Gruppen, die hart daran arbeiteten, eine vollständige Integration und Koexistenz zu fördern.
"Diese entsetzlichen Szenen der Aggression und des Hasses drohen das gesellschaftliche Zusammenleben in Israel um Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, zurückzuwerfen", so Goldschmidt weiter. Die im Gazastreifen herrschende Hamas stelle dabei nicht nur für Israel eine Gefahr dar, sondern für Frieden und Stabilität im gesamten Nahen Osten.
Zurückhaltung und Mäßigung gefordert
Die Europäische Union müsse unbedingt an ihrer Verpflichtung festhalten, die Hamas auf ihrer Liste der terroristischen Organisationen zu belassen und die Embargos gegen sie durchzusetzen. Auch die Angriffe gegen Synagogen und jüdische Einrichtungen an verschiedenen Orten in Deutschland hätten gezeigt, wie weit und schnell sich die Gewaltspirale drehen könne.
Als Mitglied des Muslim Jewish Leadership Council rief der Rabbiner die religiösen Führer auf beiden Seiten auf, Zurückhaltung zu üben und ihre Gemeinden zur Mäßigung und zu einem friedlichen Miteinander aufzurufen.