"Wir sind entsetzt über die Geschehnisse der letzten Tage, auch wenn sie nicht wirklich überraschen", sagte Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein, der "Rheinischen Post" (Samstag): "Unsere Gemeindemitglieder sind verängstigt und befürchten weitere Attacken."
Die Geschehnisse zeigten deutlich, so Horowitz weiter, dass die Sicherheit jüdischer Einrichtungen nicht flächendeckend ausreichend sei: "Wir erwarten von der Politik, dass die Versprechen, die nach Halle folgten, endlich in Taten umgesetzt werden."
Immer wieder Vorfälle
Ähnlich äußerte sich Ran Ronen, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf sowie Dezernent für Sicherheit im Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland: "Die Sicherheitslage jüdischer Einrichtungen ist besorgniserregend. Wenn Israel-Proteste benutzt werden, um ,Scheißjude' zu rufen, Fahnen anzuzünden, Gedenksteine an die Shoa in Brand zu setzen oder Steine auf Synagogen zu werfen und blanken Antisemitismus vor unseren Synagogen zu zeigen, dann ist die Situation sogar noch bedenklicher, als wir alle annehmen."
Man müsse einsehen, dass jüdische Einrichtungen in Deutschland und gerade in NRW stärker geschützt werden müssten, sagte auch Ronen: "Diese Antisemiten müssen mit aller Härte des Gesetzes bestraft werden - ansonsten werden die Jüdinnen und Juden in diesem Land ihr Vertrauen in unsere Politik verlieren."