Papst geißelt Vertuschung von Missbrauch

"Immer noch präsent"

Papst Franziskus prangert Vertuschung von Missbrauch und Gewalt gegen Kinder an. In Institutionen wie der Kirche sei diese Haltung der Vertuschung noch immer präsent, sagte der Papst bei einem Treffen mit einer Kinderschutz-Organisation.

Papst Franziskus in der Bibliothek des Apostolischen Palastes im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus in der Bibliothek des Apostolischen Palastes im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

"Auch heute sehen wir, wie oft in Familien die erste Reaktion darin besteht, alles zu vertuschen." Diese Haltung sei auch in Institutionen wie der Kirche "immer noch präsent", sagte er am Samstag bei einem Treffen mit Vertretern einer italienischen Kinderschutz-Organisation im Vatikan.

Dabei würdigte das Kirchenoberhaupt den Einsatz der Organisation "Meter" gegen Kinderpornografie, sexuellen Missbrauch und andere Formen von Gewalt. Lange bevor das Thema öffentlich bekannter geworden sei, habe die 1989 gegründete Initiative sich der Aufklärung über Missbrauch und dem Kampf dagegen gewidmet.

Noch entschlossener angehen

Dieser Kampf sei "notwendiger denn je", betonte der Papst. Zugenommen habe insbesondere das Phänomen des Grooming in Internet und Sozialen Medien. Kinderpornografie und digitaler Kindesmissbrauch seien "eine Geißel", die von Institutionen noch entschlossener angegangen werden müsse. Andererseits brauche es mehr Sensibilisierung bei Familien und Bildungseinrichtungen.

Die Organisation "Meter" (griechisch für "Mutter") wurde 1989 vom katholischen Priester Fortunato Di Noto gegründet. In Italien begeht die Organisation jährlich den ersten Sonntag im Mai, also den Muttertag, als Aktionstag, um auf Gewalt gegen Minderjährige aufmerksam zu machen.


Symbolbild Missbrauch / © TetianaDov (shutterstock)
Quelle:
KNA