"Wir wünschen uns vor allem für die Zivilbevölkerung auf beiden Seiten, dass diese Waffenruhe hält", sagte Zentralrats-Präsident Josef Schuster der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag). Es dürfe aber nicht vergessen werden, dass Israel auf palästinensischer Seite keinen adäquaten Verhandlungspartner habe. "Die Lage bleibt sehr fragil, und Israel braucht als einzige Demokratie im Nahen Osten weiterhin die Unterstützung Deutschlands", forderte Schuster.
Die Waffenruhe war am Freitag 02.00 Uhr Ortszeit (01.00 MESZ) in Kraft getreten. Sie war vom israelischen Kabinett und von der Führung der islamistischen Hamas-Organisation in Gaza gebilligt worden. Sie hat in den ersten sechs Stunden gehalten. Bis zum Freitagmorgen wurde weder in Israel noch im Gazastreifen Beschuss gemeldet.
Vorschlag ägyptischer Vermittler
Die Konfliktparteien waren damit einem Vorschlag ägyptischer Vermittler gefolgt. Sie warnten jedoch, dass die Waffenruhe hinfällig würde, sollte sich die Gegenseite nicht an die zugrundeliegende Vereinbarung halten. Im Gazastreifen strömten Tausende Menschen auf die Straßen und machten inmitten von Ruinen ihrer Erleichterung über das Ende des Schreckens Luft. Sie zündeten Feuerwerkskörper, gaben Schüssen in die Luft ab und riefen "Allahu akbar!" (Gott ist groß!).
Der elftägige Schlagabtausch kostete 232 Menschen im Gazastreifen und 12 Menschen in Israel das Leben. Eskaliert war der Konflikt mit dem Raketenbeschuss Jerusalems durch militante Palästinenser. Dem vorausgegangen waren Zusammenstöße und Konflikte zwischen Juden und Arabern in der beiden Gemeinschaften heiligen Stadt.