EKD will Betroffene sexueller Gewalt verstärkt in den Blick nehmen

Nach dem Scheitern des Betroffenenbeirates

Die Evangelische Kirche in Deutschland will auch nach dem Aus des Betroffenenbeirats an der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs arbeiten. Es werde nun evaluiert, was zum Scheitern des Beirates geführt habe, so die Präses der EKD-Synode.

Plakat mit der Aufschrift Fragt die Betroffenen (Archiv) / © Julia Steinbrecht (KNA)
Plakat mit der Aufschrift Fragt die Betroffenen (Archiv) / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will weiter an der Aufklärung zu sexuellem Missbrauch innerhalb ihrer eigenen Strukturen arbeiten. "Wir werden zeitnah die Ausgestaltung der Beteiligung von Betroffenen sexualisierter Gewalt auf der Synode der EKD im Herbst in den Blick nehmen", sagte die neue Präses der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag). Eine externe Aufarbeitungsstudie sei bereits in Arbeit.

Betroffenenbeteiligung auch nach Scheitern des Beirates

"Wir wollen transparent und nachhaltig aufarbeiten und sind offen für alles, was dabei unterstützen kann", unterstrich Heinrich. Bei dem Betroffenenbeirat der EKD, dessen Arbeit wegen interner Konflikte ausgesetzt wurde, werde gerade evaluiert, welche Strukturen und Umstände zum Scheitern geführt haben. "Die Betroffenenbeteiligung ist aber auch in dieser Phase sichergestellt", sagte Heinrich.

Die EKD hatte vor knapp zwei Wochen das vorläufige Aus des Betroffenenbeirats bekanntgegeben. Die Konzeption sei gescheitert, hieß es. Grund sind demnach fünf Rücktritte aus dem zwölfköpfigen Gremium, interne Konflikte und Dissens zwischen dem Betroffenenbeirat und dem Gegenüber auf EKD-Seite, dem Beauftragtenrat, über das weitere Vorgehen.


Quelle:
epd