"Ich glaube, es ist wichtig, dass man den priorisierten Gruppen erst noch das Angebot macht", so Buyx am Donnerstag in der Sendung "Frühstart" bei RTL/ntv. "Aber dann würde ich mich freuen, wenn man den Blick auf die junge Generation legt." Impfungen für Jüngere könnten bereits vorbereitet werden. Es sei gut, dass einige Bundesländer die Priorisierung gefährdeter Gruppen in den Impfzentren nach wie vor aufrechterhielten.
Eigenschutz und Grippeschutz
Sie finde es schwierig, Kinder deshalb zu impfen, um Herdenimmunität oder Gemeinschaftsschutz zu erreichen, so Buyx. Es gehe vielmehr um den Eigenschutz der Kinder, denn auch bei ihnen gebe es schwere Krankheitsverläufe und Langzeitschäden.
Außerdem müsse auch der Gruppenschutz eine Rolle spielen, um zum Beispiel Schulbesuche wieder möglich zu machen. "Das sind schon sehr erhebliche Argumente, weil wir inzwischen auch wissen, dass gerade die Kinder extrem belastet waren durch die Pandemie."
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollten sich am Donnerstag bei einem "Impfgipfel" beraten.
Ethische Fragen
Als besonders schwierig bezeichnete Buyx die Frage, ob Deutschland nicht zunächst ärmeren Ländern Impfstoff für ältere Menschen abgeben sollte, bevor hierzulande Kinder dran kämen. Die Pandemie sei erst vorbei, wenn sie überall vorbei sei, und es gebe überall viel Leid.
"Es ist aber schon akzeptabel, wenn Regierungen zunächst den Schutz ihrer eigenen Bevölkerung in den Vordergrund stellen." Das dürfe man machen, wenn es gleichzeitig globale Solidarität gebe wie über die internationale Allianz Covax. Sobald Deutschland Impfstoff übrig habe, müsse er sofort weitergegeben werden.