In jeder Pfarrei werden die Planungen dann von einem Team aus einem Pfarrer und einem weiteren kirchlichen Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin geleitet, wie das Erzbistum am Dienstag mitteilte. Ziel sei es, die in den Pfarreien engagierten Katholikinnen und Katholiken möglichst breit zu beteiligen.
Informationen auf neuer Internetseite
Aktuelle Informationen zum Stand der Strukturreformen werden auf der neu gestalteten Internetseite www.kirchenentwicklung2030.de gebündelt. Parallel soll es Informationen und Aktionen über Facebook, Twitter und Instagram geben.
Die 36 Großpfarreien sollen ab 2025 schrittweise die bisherigen Strukturen mit 224 Seelsorgeeinheiten und rund 1.000 Einzelpfarreien ablösen.
Für die Städte Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe, Pforzheim, Baden-Baden, Freiburg und Konstanz ist je eine Pfarrei vorgesehen, mit dann bis zu 80.000 Katholiken. Auch in ländlichen Regionen entstehen sehr große Organisationseinheiten. Die Pfarrei rund um Bruchsal hat mehr als 110.000 Mitglieder. Die durchschnittliche Größe beträgt 50.000. Im Schnitt werden sechs Seelsorgeeinheiten und 29 bisherige Pfarreien zusammengefasst.
Leitung durch Priester
Die Großpfarreien sollen von einem Priester geleitet werden. Er delegiert Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Vor Ort werden Gemeindeteams gebildet, in denen Haupt- und Ehrenamtliche zusammenarbeiten. Um Seelsorger von Verwaltungsaufgaben zu entlasten, sehen die Planungen für jede Großpfarrei eine zentrale Geschäftsführung vor, die einem mit Experten besetzten Aufsichtsrat rechenschaftspflichtig ist.
Hintergrund der Strukturveränderungen ist die sinkende Zahl von Katholiken und Priestern. Ähnliche Planungen gibt es in bundesweit vielen Diözesen. Das württembergische Nachbarbistum Rottenburg-Stuttgart hält dagegen an der Struktur von rund 1.000 kleinen Pfarreien fest.
Die Freiburger Pläne standen zunächst stark in der Kritik. In monatelangen Beratungen konnten die Akteure vor Ort Änderungswünsche einbringen. Erzbischof Stephan Burger betonte, Ziel sei es, neues kirchliches Leben und neue Kreativität zu ermöglichen. Die künftigen Pfarreien bildeten einen Rahmen, um die "versöhnende, befreiende, tröstende und stärkende Kraft Gottes wahrnehmen zu können".